Kulinarische Kräuter-Safari quer durchs wilde Oederan: Hier dürft Ihr auch probieren
Oederan - Ohne Verpflegung zum Freiland-Picknick - und trotzdem satt werden? Das geht. In Oederan (Erzgebirge) eröffnet am Samstag der erste "Essbare Wildpflanzen-Park".
Katrin Dechant (53) breitet die Arme aus: "Das ist nicht bloß eine grüne Wiese. Das ist fast alles essbar!" Nach getaner Arbeit als Buchhalterin zieht es die gelernte Betriebswirtin hinaus in die Parks von Oederan.
Im Stadtpark hinter dem Klein-Erzgebirge berichtet sie, was es mit dem "Essbaren Park" auf sich hat: "Wir wollen altes Wissen vermitteln. An Wildpflanzenpark-Stationen erläutern wir, welche Wiesenpflanzen welche Wirkung haben. Da sind in den vergangenen Jahrzehnten viele Erkenntnisse, die zuvor noch Allgemeingut waren, verloren gegangen."
Zur Eröffnung sind sechs Stationen fertig. Die Route verläuft vom Stadtpark in den Stadtwald hinaus und von da zurück in die Innenstadt. Der Pfad besteht aus öffentlichen Flächen, den Dechant mit dem Verein "Wildes Oederan" gepachtet hat.
Teil ihres Engagements war bislang auch die Pflanzung von jeweils zehn Walnuss- und Haselnussbäumen.
Auch hochgiftige Kräuter sind dabei
Doch zurück zur Wiese: "Was wir vermitteln wollen, trägt auch zur Senkung der CO₂-Bilanz bei", so Dechant. "Denn wer weiß, was hier wächst, kauft nicht im Supermarkt Zeug von fern."
Geplant sind kostenlose Führungen für Kinder ("Grünes Klassenzimmer"), die unter anderem dabei lernen: "Bitter ist das neue Süß!"
Auch Jugendliche und sozial Schwache müssen nichts bezahlen. Ansonsten wird Erwachsenen ein kleiner Obolus abverlangt.
Wie der Verein überhaupt bittet, die Tour nur begleitet zu unternehmen. Denn zum Beispiel die Eibe ist hochgiftig, bereits geringe Mengen können tödlich sein. Dechant: "Nichts in den Mund stecken, was man nicht kennt."
Titelfoto: Detlev Müller