Junge (†7) in Wohnung getötet: Hätte das Jugendamt die Tat verhindern können?
Bremen - Mehr als zwei Monate nach dem gewaltsamen Tod eines siebenjährigen Jungen in Bremen hat ein Gutachten das Jugendamt entlastet.
Es handle sich um ein tragisches Verbrechen, "das für keinen der Beteiligten vorstell- und vorhersehbar war", heißt es in dem unabhängigen Gutachten eines ehemaligen Familienrichters. Es habe keine konkreten Anhaltspunkte für eine Gefährdung des Kindeswohls gegeben.
In der Nacht zum 17. September war der Junge leblos in einer Wohnung in der Bremer Altstadt gefunden worden.
Sein Vater steht im dringenden Tatverdacht, den Siebenjährigen umgebracht zu haben. Danach soll er sich Verletzungen zugefügt haben. Der Vater wurde in einem psychiatrischen Krankenhaus untergebracht.
"Aus unserer Sicht ist der Fall damit politisch abgeschlossen", teilte Sozialsenatorin Claudia Schilling (55, SPD) nach einer vertraulichen Sondersitzung am Mittwochabend mit.
"Ich bedaure sehr, dass die öffentliche Debatte alle Beteiligten zusätzlich zu dem traumatischen Ereignis sehr belastet hat und hoffe, dass die Familie nun ihre Trauer in angemessener Ruhe bewältigen kann."
Normalerweise berichtet TAG24 nicht über mögliche Suizide. In diesem Fall hat die Redaktion aber entschieden, den Fall doch zu thematisieren, da es sich mutmaßlich um eine versuchte erweiterte Selbsttötung handelt.y
Solltet Ihr selbst von Suizidgedanken betroffen sein, findet Ihr bei der Telefonseelsorge rund um die Uhr Ansprechpartner, natürlich auch anonym.
Telefonseelsorge, bundeseinheitliche Nummer: 08001110111 oder 08001110222 oder 08001110116123.
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