Eisenbahnbrücke nach Unfall mit Binnenschiff nicht mehr befahrbar: "Desaster für die Region"
Elsfleth - Nach der Kollision eines Schiffes mit einer Eisenbahnbrücke über die Hunte in Elsfleth bei Bremen können im Bereich des Unfalls wochenlang keine Züge und Schiffe mehr fahren.
Die Häfen Brake und Nordenham sind bis auf Weiteres nicht per Schiene erreichbar. "Allein die Bestandsaufnahme wird mindestens diese Woche andauern, da das Bauwerk auch unter Wasser aufwendiger untersucht und geprüft werden muss", teilte ein Sprecher der Bahn am Montag mit.
Erst danach gebe es Informationen zur genauen Dauer und dem Umfang der Reparaturen. Die Brücke verbindet die Bahnhöfe Elsfleth und Berne.
Das 110 Meter lange Binnenschiff war in der Nacht zu Sonntag gegen die Brücke geprallt. Der Kapitän des Schiffes habe die Höhe der Brücke falsch eingeschätzt, sagte ein Sprecher der Wasserschutzpolizei. Je nach Tide ändere sich die Durchfahrtshöhe. "Das war schlicht und einfach menschliches Fehlverhalten."
Die Schäden an der 118 Meter langen Brücke seien massiv. Die Gleise seien verbogen, die Unterkonstruktion verschoben und die Oberleitungen beschädigt.
Das Schiff war zum Unfallzeitpunkt unbeladen und wurde nur leicht in Mitleidenschaft gezogen.
Derzeit weder Zug- noch Schiffsverkehr möglich
Teile der Brücke blockieren derzeit die Hunte. "Erst wenn die Brücke demontiert wird, können Schiffe dort wieder fahren", sagte der Sprecher der Wasserschutzpolizei.
Die Nordwestbahn richtete einen Ersatzverkehr mit Bussen ein. Die Züge der RS4 pendeln zwischen Bremen und Hude sowie zwischen Elsfleth und Nordenham.
"Die Beschädigung der Hunte-Brücke ist ein Desaster für die gesamte Region Weser-Ems und auch darüber hinaus", erklärte Sina Beckmann, Sprecherin der Grünen für Häfen und Schifffahrt in Niedersachsen.
Mehr als 10.000 Tonnen Güter und Waren werden täglich im Hafen Brake umgeschlagen und müssten nun mit Lastwagen weiter transportiert werden.
"Ich verstehe, dass die Sorgen groß sind – hier muss schnellstens innerhalb der nächsten Wochen Abhilfe geschaffen werden."
Originaltext: 25. Februar, 14.35 Uhr. Zuletzt aktualisiert: 26. Februar, 16.11 Uhr.
Titelfoto: Ingo Wagner/dpa