"Barbie" war auch dabei: Bremer Eiswette in diesem Jahr unter besonderen Bedingungen
Bremen - Vor Hunderten Zuschauern hat in Bremen die traditionelle Eiswette stattgefunden. Bei dem Brauch überprüft ein als Schneider verkleideter Schauspieler mit der Hilfe eines heißen Bügeleisens, ob die Weser zugefroren ist oder nicht.
Ist der Fluss nicht zugefroren und kann der Verkleidete stattdessen mit einem Boot den Fluss überfahren, hat er die Wette verloren.
In diesem Jahr stand die Veranstaltung unter dem Motto "Barbie". Passend dazu trug der Schneider einen pinken Hut, ein pinkes Jackett und Highheels.
Normalerweise findet die Wette am Osterdeich statt. In diesem Jahr musste sie allerdings aufgrund der Hochwasserlage an den Martinianleger verlegt werden. "Der Deich ist vom Wasser durchweicht, deshalb müssen wir ausweichen", sagte Patrick Wendisch, Präsident des Vereins Eiswette.
Auch in diesem Jahr war die Weser nicht zugefroren. Dies war zuletzt 1947 der Fall. Die Frage, ob der Fluss mit einer Eisschicht überzogen ist, war früher für die Schifffahrt der Hansestadt Bremen wichtig. Bereits 1828 sollen der Legende nach erstmals 18 Herren darum gewettet haben, ob die Weser bis zum 4. Januar 1829 morgens vor Sonnenaufgang zugefroren sei oder nicht. Der Wetteinsatz war ein gemeinschaftliches Kohlessen.
Seitdem wird die Wette jedes Jahr wiederholt. Nach der Eiswettprobe lädt der Verein am 20. Januar zum Eiswettfest in das Bremer Congress-Centrum ein. Bei der Veranstaltung werden Spenden für die Deutsche Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger gesammelt.
Titelfoto: Sina Schuldt/dpa