Von Sabrina Szameitat
Potsdam - Brandenburgs Ministerpräsident Dietmar Woidke (63, SPD) hat sich mit Blick auf die Bundestagswahl im Februar für eine Große Koalition ausgesprochen.
"Eine Große Koalition war mein Wunschbündnis schon nach der letzten Bundestagswahl", sagte Woidke dem Tagesspiegel und den Potsdamer Neuesten Nachrichten. Damals habe er dies nicht öffentlich gesagt.
"Ich halte es in den heutigen Zeiten, noch mit einem Krieg in Europa und schwierigen Entscheidungen, die auch getroffen werden müssen, für keine schlechte Konstellation", sagte der SPD-Politiker weiter. Auch in den 16 Jahren unter Kanzlerin Angela Merkel (70, CDU) sei vieles richtig gemacht worden.
Deutschland habe es geschafft, ein Hort der Stabilität in Europa zu sein, als andere Länder längst in Schwierigkeiten gewesen seien.
"Ich kann einer Großen Koalition also Positives abgewinnen, natürlich auch und gerade jetzt unter Führung der SPD", so Woidke, der im Dezember erneut zum Ministerpräsidenten gewählt wurde.
Woidke: "Nicht verrückt machen lassen!"
Die Bundestagswahl ist am 23. Februar. In Umfragen liegt die SPD derzeit weit hinter der Union.
Auf die Frage, ob er einen Tipp für Olaf Scholz (66, SPD) habe, wie er den Trend im Bund noch drehen könne, sagte Woidke den Zeitungen: "Der wichtigste Tipp ist, die Geschlossenheit nicht zu verlieren, gerade in schwierigen Zeiten. Das haben wir in Brandenburg immer bewiesen."
Zudem solle man sich nicht von Umfragen verrückt machen lassen. "Vor der Landtagswahl lagen wir in keiner einzigen Umfrage vorn."
Die Sozialdemokraten von Woidke legten bei der Brandenburger Landtagswahl im September einen rasanten Schlussspurt hin und wurden mit 30,9 Prozent stärkste Kraft vor der AfD mit 29,2 Prozent.