Umstrittener Afghanen-Flug nach Deutschland: Innenministerin übt scharfe Kritik

Von Monika Wendel

Potsdam/Wünsdorf - Brandenburgs Innenministerin Katrin Lange (53, SPD) hat die Aufnahme von ausgeflogenen Afghanen in Deutschland kritisiert und auch Sicherheitsbedenken geäußert.

Brandenburgs Innenministerin Katrin Lange (53, SPD) äußert Zweifel und sieht viele offene Fragen  © Sina Schuldt/dpa

Nach ihrer Ankunft am Hauptstadtflughafen BER am Mittwoch kamen einige von ihnen für mehrere Tage in eine Erstaufnahme-Einrichtung des Landes.

Innenministerin Lange sagte der Deutschen Presse-Agentur: "Die Auswahl der betreffenden Afghanen ist letztlich undurchschaubar, es bestehen erhebliche Zweifel an den vorgenommenen Überprüfungen, hinzu treten Sicherheitsbedenken."

Es mute zudem seltsam an, dass fast vier Jahre nach der Machtübernahme der Taliban immer noch angebliche Ortskräfte ausgeflogen würden. "Es bestehen zahlreiche offene Fragen, die die Bundesregierung sehr zeitnah klären sollte."

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Zuvor hatte der Leiter der Ausländerbehörde, Olaf Jansen, kritisiert, diese Aufnahme-Flüge seien ein "Etikettenschwindel".

Er sagte der "Märkischen Oderzeitung": "Das, was das Auswärtige Amt mit angeblichen Ortskräften macht, das ist eine völlig unsinnige Geschichte. Ein teurer Skandal."

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Chef der Ausländerbehörde spricht von einem "Skandal"

Laut Angaben des Innenministeriums in Potsdam wurden 8 der am Mittwoch gelandeten Afghanen dem Land Brandenburg zugeteilt  © Sebastian Christoph Gollnow/dpa

Zum zweiten Mal innerhalb von zwei Wochen hatte ein im pakistanischen Islamabad gestartetes Charterflugzeug Afghanen und ihre Angehörigen nach Berlin gebracht, die von Deutschland eine Aufnahmezusage erhalten hatten.

Wie ein Sprecher des Bundesinnenministeriums mitteilte, waren 132 Passagiere an Bord des Flugzeugs, das die Geflüchteten aus dem pakistanischen Islamabad in die Bundeshauptstadt brachte.

Laut Innenministerium durften 25 weitere Menschen aus Afghanistan, die ursprünglich ebenfalls für diesen Flug vorgesehen waren, kurzfristig doch nicht mitfliegen, "weil die Bundespolizei auf mögliche Unstimmigkeiten der Dokumente hingewiesen hat". Diese zurückgestellten Fälle würden nun zwischen den beteiligten Behörden erneut geprüft, hieß es.

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Im Februar war ein Charterflugzeug mit 155 besonders gefährdeten Afghaninnen und Afghanen in Berlin gelandet. Bei mehr als der Hälfte der Passagiere handelte es sich nach Angaben der Bundesregierung um Menschen aus dem Bundesaufnahmeprogramm für besonders gefährdete Personen aus Afghanistan.

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