Tragischer Heißluftballon-Unfall in Beelitz: Ehemaliger BND-Agent (†69) erschlagen

Beelitz - Bei einem Unfall mit einem Heißluftballon ist ein wartender Fahrgast in Beelitz (Brandenburg) ums Leben gekommen. Dabei soll es sich um einen ehemaligen Agenten des Bundesnachrichtendienstes handeln.

Der 69-jährige Ex-Agent wurde am Boden von der Konstellation aus Auto und Anhänger getroffen und tödlich verletzt.
Der 69-jährige Ex-Agent wurde am Boden von der Konstellation aus Auto und Anhänger getroffen und tödlich verletzt.  © Julian Stähle

Wie "Bild" berichtet, soll der 69-jährige Friedrich G. einer von zwölf Fahrgästen gewesen sein, die in der Nähe des Heißluftballons auf den Einstieg gewartet hatten.

Der Ballon wurde an einem Auto mit Anhänger festgemacht und vermutlich von einem Windstoß über den Platz mitgerissen. Der 69-Jährige wurde dabei am Boden von der Konstellation aus Auto und Anhänger getroffen und tödlich verletzt.

Der 59-jährige Fahrer des Heißluftballons befand sich während des Unfalls am Montagabend in dem Korb des Ballons. Die wartenden Fahrgäste erlitten einen Schock und wurden von Notfallseelsorgern versorgt. Der Heißluftballon wurde für die Fahrt fertig gemacht und sollte in Kürze starten.

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Die Polizei habe gegen Verantwortliche ein Ermittlungsverfahren wegen fahrlässiger Tötung eingeleitet.

BND-Agent im Ruhestand wollte Ballon-Fahrt in Beelitz machen

Die Rettungskräfte konnten nichts mehr für den 69-Jährigen tun. Er ist noch an der Unfallstelle an seinen schweren Verletzungen gestorben.
Die Rettungskräfte konnten nichts mehr für den 69-Jährigen tun. Er ist noch an der Unfallstelle an seinen schweren Verletzungen gestorben.  © Julian Stähle

Der Ex-Agent ist dem Bericht zufolge bereits seit vier Jahren im Ruhestand. Während seiner aktiven Zeit soll er an der Jagd nach Osama bin Laden in Afghanistan und der Aufspürung der Hamburger Terrorzelle um Mohammed Atta beteiligt gewesen sein.

"Herr G. war ein ausgesprochen engagierter und fachkundiger Mitarbeiter des BND. Er hat sich in ganz besonderer Weise um die Sicherheit Deutschlands verdient gemacht. Er hatte wesentlichen Anteil an der Aufklärung der terroristischen Strukturen in Deutschland nach den Anschlägen des 11. September in den USA", wird Ex-BND-Chef August Hanning (74) von "Bild" zitiert.

Auch aus Familienkreisen soll dem Blatt eine Bestätigung über den tödlichen Unfall des Ex-Agenten vorliegen. Der 69-Jährige soll noch an der Unfallstelle an seinen schweren Verletzungen gestorben sein.

Experte: Übliches Verfahren, Ballon während Befüllung vor Start am Zugfahrzeug festzumachen

Der Ballon wurde an einem Auto mit Anhänger festgemacht und vermutlich von einem Windstoß über den Platz mitgerissen.
Der Ballon wurde an einem Auto mit Anhänger festgemacht und vermutlich von einem Windstoß über den Platz mitgerissen.  © Cevin Dettlaff/dpa

Nach Angaben eines Experten ist es allerdings ein übliches Verfahren, den Ballon während der Befüllung vor dem Start am Zugfahrzeug festzumachen.

"Wichtig ist die Befestigung vorne am Fahrzeug und nicht etwa an dem leichteren Anhänger, auf dem der Ballon zum Startpunkt gefahren wird", sagte der Luftfahrt-Sachverständige Robert Meyknecht, der auch Geschäftsführer des Ballon-Herstellers "geo - Die Luftwerker" ist.

Wichtig sei, dass die wartenden Fahrgäste nicht zu nah am Korb stünden, der von Windböen erfasst werden und herumgeschleudert werden könnte. Die Befestigung an einem stehenden Fahrzeug sei aber ein sehr sicheres und das übliche Verfahren, erklärte Meyknecht.

Der Beelitzer Bürgermeister Bernhard Knuth sprach den Angehörigen des Unfallopfers im Namen der Stadtverwaltung sein Beileid aus. "Die Heißluftballone über Beelitz gehören seit vielen Jahren zum Stadtbild und erfreuen die Beelitzer und Touristen gleichermaßen", sagte Knuth. "Umso tragischer ist der gestrige Unfall mit tödlichem Ausgang, der uns alle sehr betroffen macht."

Der betroffene Ballonfahrt-Anbieter war am Dienstag nicht erreichbar. Per telefonischer Bandansage wurde lediglich darüber informiert, dass vereinbarte Ballonfahrten "aufgrund von internen Ereignissen" abgesagt seien.

Erstmeldung, 9. August, 7.19 Uhr, zuletzt aktualisiert um 21.41 Uhr

Titelfoto: Julian Stähle

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