Tote von Melchow: Ergebnis der Obduktion legt traurigen Verdacht nahe
Bernau - Die zwei Toten nach einem Wohnhausbrand in der Gemeinde Melchow (Barnim) sind durch Schussverletzungen gestorben.
Das habe die Obduktion der Leichen ergeben, sagte die Sprecherin der Staatsanwaltschaft Ricarda Böhme am Montag.
Ein 80-Jähriger war bei dem Feuer am Sonntag in einem Schuppen auf dem Grundstück von Einsatzkräften mit einer Schussverletzung geborgen worden. Er starb später im Krankenhaus an seinen Verletzungen. Auch die tote Frau in dem Schuppen wies der Sprecherin zufolge eine Schussverletzung auf. Sie ist auch weiterhin noch nicht zweifelsfrei identifiziert. "Wir gehen aber davon aus, dass es sich um die Lebensgefährtin handelt", sagte Böhme.
Vermutlich tötete der 80-Jährige den Angaben zufolge die Frau und dann sich selbst. Die Staatsanwaltschaft geht weiterhin von einem erweiterten Suizid aus.
Abzuwarten blieben aber die Untersuchungen der Rechtsmediziner, sagte die Sprecherin. In dem Haus wurden nach ihren Angaben auch mehrere Brandsätze gefunden.
Das Einfamilienhaus nahe dem Bahnhof brannte am Sonntag komplett nieder. Die Löscharbeiten gestalteten sich schwierig, weil das Haus einstürzte und zudem an Bahngleise grenzte.
Normalerweise berichtet TAG24 nicht über Suizide oder Selbstverletzungen. Da es sich bei dem Vorfall aber um einen mutmaßlichen Mord samt Selbsttötung handelt, hat sich die Redaktion entschieden, es doch zu thematisieren.
Solltet Ihr selbst von Selbsttötungsgedanken betroffen sein, findet Ihr bei der Telefonseelsorge rund um die Uhr Ansprechpartner, natürlich auch anonym. Telefonseelsorge: 08001110111 oder 08001110222 oder 08001110116123.
Titelfoto: Christian Charisius/dpa