"Sturm auf Tesla": Eskaliert der Protest in Grünheide?
Grünheide - Die Polizei steht wegen der Tesla-Proteste in Grünheide bei Berlin vor einem Großeinsatz. Ist mit Krawall zu rechnen? Die Gewerkschaft appelliert an die Demonstranten, friedlich zu bleiben.
Die GdP-Vorsitzende Anita Kirsten appellierte an die Demonstranten, friedlich zu bleiben, damit die Lage nicht eskaliere. Auch die Bundespolizei unterstützt laut GdP den mehrere Tage dauernden Einsatz wegen der Proteste gegen das US-Unternehmen von Elon Musk.
Mehrere Bündnisse riefen bis zum Sonntag zu Protestaktionen gegen den E-Autobauer und die geplante Werkserweiterung in Grünheide auf. Vor der europaweit einzigen Tesla-Fabrik ist eine Kundgebung geplant.
"Block Tesla – Disrupt Elon", heißt es bei einem Aufruf eines Bündnisses. "Statt Fortsetzung des automobilen Kapitalismus mit grünem Gewand kämpfen wir für sein Ende!"
Die GdP-Vorsitzende Kirsten sagte, es gebe die Befürchtung, dass es zu gewaltsamen Auseinandersetzungen komme, weil öffentlich zum "Sturm auf Tesla" aufgerufen worden sei. "Es ist wichtig, dass man das Recht auf Versammlung wahrnimmt. Aber ganz oben muss stehen, dass es friedlich vonstatten geht."
Die Brandenburger Polizei betonte, auf alle Szenarien vorbereitetet zu sein. Dennoch hoffe man auf einen friedlichen Protest, erklärte eine Sprecherin.
Tesla-Werk in Brandenburg: Lange schwelender Konflikt
Der US-Autohersteller Tesla hatte im März nach einem Brandanschlag auf einen Strommast die Produktion in seiner Fabrik im brandenburgischen Grünheide einige Tage stoppen müssen. Zu der Tat hatte sich eine linksextremistische Gruppe bekannt.
Zudem waren in der Vergangenheit an verschiedenen Orten immer wieder geparkte Teslas in Flammen aufgegangen.
Ganz in der Nähe des Autowerks in Grünheide protestieren seit Ende Februar Klimaaktivisten in einem Camp mit Baumhäusern gegen die geplante Erweiterung des Tesla-Geländes und die Rodung von Wald.
Die Polizei will erreichen, dass die Baumhäuser abgebaut werden. Derzeit läuft deshalb noch ein Rechtsstreit.
Titelfoto: Carsten Koall/dpa