Säugling aus Rathenow fast verhungert: Polizei wird mit Klinik Kontakt aufnehmen
Brandenburg/Havel - Die Polizei geht dem Fall eines wenige Wochen alten Säuglings im Kreis Havelland nach, der nach einem Medienbericht und der Bestätigung aus dem behandelnden Krankenhaus fast verhungert wäre.
Der Chefarzt der Kinderklinik in Brandenburg an der Havel, Hans Kössel, bestätigte auf Anfrage einen Bericht der "Märkischen Allgemeinen Zeitung" (Freitag).
Kössel sagte, das Krankenhaus kämpfe um das Leben des Kindes, das fast verhungert sei. Weitere Angaben wollte er auch am Freitagnachmittag nicht machen.
Eine Sprecherin der Polizeidirektion West sagte der dpa, man werde mit der Klinik Kontakt aufnehmen. "Eine Strafanzeige liegt uns bisher nicht vor."
Der Landkreis Havelland teilte schriftlich mit: "An erster Stelle möchten die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Landkreises Havelland dem betroffenen Säugling und seiner Familie alles erdenklich Gute sowie eine schnelle Genesung wünschen."
Angaben auf die Frage, wie sich das Jugendamt nun konkret einschalte, machte die Behörde nicht.
Der Sozial- und Gesundheitsdezernent des Kreises, Wolfgang Gall, verwies schriftlich darauf, dass der Landkreis Havelland mit mehreren freien Trägern der Jugendhilfe Leistungs- und Qualitätsvereinbarungen für familienunterstützende Hilfen abgeschlossen habe. Es gebe eine Unterrichtungspflicht des freien Trägers gegenüber dem Jugendamt.
Titelfoto: Christoph Soeder/dpa