Potsdam - Der frühere Bundespräsident Joachim Gauck (84) ist zum Gedenken an den Mauerfall vor 35 Jahren an der Glienicker Brücke zwischen Berlin und Potsdam gekommen.
Gauck hat die Menschen in Deutschland dazu aufgerufen, Freiheit und Demokratie mit Mut gegen autoritäre Kräfte zu verteidigen.
"Wenn wir Verächtern der liberalen Demokratie unsere Angst schenken, dann gibt es keinen guten Weg in die Zukunft", so der Altpräsident.
Viele mutige Menschen in der DDR, die 1989 gegen das SED-Unrechtsregime auf die Straße gingen, hätten gezeigt, dass sich Ängste und das Gefühl der Ohnmacht überwinden ließen.
"Nun müssen wir Norddeutschen es mal gestehen: Die Sachsen waren es dann doch, die uns geholfen haben, auf die Sprünge zu kommen", sagte der 84-Jährige.
Denn bevor damals die Menschen in Potsdam und Rostock auf die Straßen gegangen seien, hätten sich die Bürger in Plauen und Leipzig schon am 7. und 9. Oktober zu Demonstrationen versammelt.
Potsdam bekam hohen Besuch
Der in Rostock geborene Altbundespräsident Gauck und frühere DDR-Bürgerrechtler hatte von 2012 bis 2017 das höchste Staatsamt inne. Im wiedervereinigten Deutschland war er zehn Jahre erster Chef der neu gegründeten Stasi-Unterlagen-Behörde.
Zum Mauerfall-Gedenken kamen auch Brandenburgs Kulturministerin Manja Schüle (48, SPD) und Potsdams Oberbürgermeister Mike Schubert (51, SPD).
Erstmeldung: 6.58 Uhr, aktualisiert: 17.18 Uhr