Polizeieinsatz am Tesla-Camp: Erste Bäume werden gefällt
Grünheide - Am Protestcamp in der Nähe des Werks von Tesla in Grünheide ist seit den frühen Morgenstunden die Polizei im Einsatz.
"Im Rahmen von Baumaßnahmen der Deutschen Bahn wurde die Polizei Brandenburg zur Absicherung um Unterstützung gebeten", sagte ein Sprecher der Polizei.
Polizeibeamte sicherten vor Ort den Baustellenbereich, um sicherzugehen, dass von den Arbeiten keine Gefahr für Unbeteiligte ausgehe und die Arbeiten ungehindert stattfinden könnten.
Man wolle zudem "anlassbezogene Straftaten" gegen die genehmigten Bauarbeiten verhindern, sagte ein Sprecher der Polizeidirektion Ost den Polizeieinsatz.
Die in einem angrenzenden Bereich stattfindenden Versammlungen könnten aber fortgesetzt werden, betonte der Sprecher.
"Solange alles friedlich bleibt, haben wir keinen Grund zu räumen", ergänzte eine Sprecherin der Polizei. Seit Februar protestieren Tesla-Gegner in einem Waldstück gegen den geplanten Ausbau der E-Autofabrik in Grünheide bei Berlin.
Warum fängt die Bahn mitten in der Nacht mit Bauarbeiten an?
"Wir müssen das Material und die Menschen vor Ort haben", sagte Michael Klein, Pressesprecher der Deutschen Bahn. Man wolle so schnell wie möglich mit den Bauarbeiten beginnen. Dabei ging es auch darum, große Maschinen wie Harvester zum Fällen von Bäumen zum Einsatzort zu bringen.
Es sollte keine Provokation sein, sagte er. Es gehe nicht um das Protestcamp.
Die Tesla-Gegner teilten mit, ab zwei Uhr nachts seien ein großes Polizeiaufgebot sowie ein Helikopter aufgetaucht. "Sie haben angefangen, die Versammlungsfläche einzuzäunen, Flutlichter und Baumaschinen aufzubauen und erste Bäume zu roden", sagte eine Sprecherin der Initiative "Tesla stoppen".
Laut dem Brandenburger Verkehrsministerium handelt es sich bei der Maßnahme der Deutschen Bahn um die Errichtung einer knapp drei Kilometer langen Baustraße zwischen der Landesstraße L23 und der Autobahn.
Sie solle zur Vorbereitung weitreichender Baumaßnahmen für die Errichtung der Infrastrukturanlagen zur besseren Verkehrserschließung des Industriestandortes Freienbrink entstehen. Dies betrifft unter anderem den Neubau der Verkehrsstation Fangschleuse.
Erstmeldung: 8.25 Uhr, aktualisiert: 11.48 Uhr
Titelfoto: Soeren Stache/dpa-Zentralbild/dpa