Nirgendwo fehlen Ärzte so sehr wie in Brandenburg, Berlin steht gut da
Von Lea Marie Kläsener
Potsdam/Berlin - Brandenburg hat die geringste Dichte von Ärzten sowie Psychotherapeuten in Deutschland. Gut sieht es hingegen in Berlin aus.

Auf 100.000 Einwohner kommen in Brandenburg 201,3 Mediziner und Therapeuten mit Zulassung zur Versorgung gesetzlich Versicherter.
Das geht aus einer Auswertung der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV) hervor, die der Deutschen Presse-Agentur vorliegt. Niedriger ist der Wert in keinem anderen Bundesland.
Deutlich dichter ist das Versorgungsnetz in Berlin: Hier sind für 100.000 Einwohner in Schnitt 299,1 Ärzte und Psychotherapeuten tätig. Höhere Werte gibt es laut Statistik nur in Bremen (308) und Hamburg (310,3).
Das Durchschnittsalter der Praktizierenden ist mit 54 Jahren in Brandenburg und 54,9 Jahren in Berlin in beiden Ländern ähnlich. Berlin hat mit dem Wert deutschlandweit die ältesten Mediziner und Therapeuten nach dem Saarland (55).
Gleichzeitig liegt der Anteil der Über-65-Jährigen, die kurz vor dem Ruhestand stehen, in Brandenburg bei 10 Prozent und in Berlin bei 14,9 Prozent.
Bei Hausärzten steht Brandenburg besser da
Bei der Hausarztdichte liegen Berlin und Brandenburg näher beieinander. In der Hauptstadt kommen auf 100.000 Einwohner 72,6 Hausärzte - mehr sind es nur in Hamburg (73,4) und Mecklenburg-Vorpommern (75). Brandenburg ist mit 67 Hausärzten je 100.000 Einwohnern etwas schwächer versorgt.
Die Hausärzte sind in Berlin im Schnitt 55,7 Jahre alt und in Brandenburg mit 54,7 Jahren etwas jünger. Dort beträgt der Anteil der Über-65-Jährigen 12,9 Prozent, in der Hauptstadt sind es 16,6 Prozent.
Titelfoto: Bernd Weißbrod/dpa