Nach tödlichem Nervenkrieg im Milower Land: Jetzt spricht der Bürgermeister
Brandenburg/Havel - Nach dem Großeinsatz wegen eines bewaffneten Mannes in der Gemeinde Milower Land steht für Bürgermeister Felix Menzel die Aufarbeitung der Geschehnisse im Vordergrund.
"Es regt ja auf, macht betroffen, es gibt und gab viele Fragen", sagte Menzel am Sonntag der Deutschen Presse-Agentur. Für die Grundschulen in der Gemeinde und auch für die Menschen im betroffenen Ortsteil Vieritz werde es eine Nachbereitung geben. "Ich wünsche mir für die Vieritzer und für die Region, dass sie die Situation verarbeiten können", sagte Menzel.
Ein Mann hatte sich von Freitagnachmittag an über 34 Stunden in einem Haus im Ortsteil Vieritz in Brandenburg verschanzt. Mehrfach schoss er in dieser Zeit auch aus dem Haus heraus auf die Einsatzkräfte. Am Abend gelang es der Polizei, bis ins Gebäude vorzurücken. Nach weiteren Stunden fand sie gegen 0.30 Uhr den Verdächtigen leblos im Dachgeschoss des Hauses. Ein Notarzt stellte den Tod fest.
Vorangegangen war die mögliche Gefährdung eines Kindes, das sich bis Freitagnacht mit seiner Mutter und einem weiteren Mann ebenfalls in dem Haus befunden hatte und dann in Sicherheit gebracht werden konnte. Spezialeinsatzkräfte waren vom Jugendamt zur Durchsetzung eines Gerichtsbeschlusses herangezogen worden.
Die tote Person habe er nicht persönlich gekannt, sagte der Bürgermeister. Hinterfragen müsse man, wie es möglich sei, dass jemand in seinem Privathaushalt solche gefährlichen Gegenstände habe sammeln können.
Einsatzkräfte hatten am Samstag auf dem Wohngelände eine Vielzahl an Waffen sichergestellt, darunter auch eine Handgranate.
Titelfoto: Christian Pörschmann/TNN/dpa