Muss Goebbels-Villa der Natur weichen? "Katastrophe für Denkmal"

Potsdam - Die Denkmalpflege in Brandenburg hat deutliche Kritik an einer möglichen Renaturierung des Areals am Bogensee mit einer ehemaligen Villa von NS-Propagandaminister Joseph Goebbels in Wandlitz geäußert.

Die Villa von NS-Propagandaminister Joseph Goebbels in Wandlitz am Bogensee verfällt.
Die Villa von NS-Propagandaminister Joseph Goebbels in Wandlitz am Bogensee verfällt.  © Patrick Pleul/dpa

Begriffe wie Abriss und Renaturierung seien "Schreckbegriffe" für die Denkmalpflege, sagte Landeskonservator Thomas Drachenberg (62) am Freitag in Potsdam.

Eine Renaturierung sei aus der Perspektive der Denkmalpflege und der demokratischen Gesellschaft eine "Katastrophe".

Seit geraumer Zeit wird wieder verstärkt über Nutzungsideen für das 17 Hektar große Areal diskutiert, das dem Land Berlin gehört.

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Berlin erwägt, die Gebäude abzureißen und die Flächen zu renaturieren, weil die jährlichen Kosten für Sicherung und Unterhalt in die Millionen gehen. Seit 2000 ist das Gelände ungenutzt.

Das Areal in Wandlitz (Brandenburg) ist 17 Hektar groß und liegt am Bogensee.
Das Areal in Wandlitz (Brandenburg) ist 17 Hektar groß und liegt am Bogensee.  © Patrick Pleul/dpa

Eine Studie soll Aufschluss geben

Landeskonservator Thomas Drachenberg (62) will, dass die Goebbels-Villa erhalten bleibt.
Landeskonservator Thomas Drachenberg (62) will, dass die Goebbels-Villa erhalten bleibt.  © Bernd Settnik/dpa

Es gebe allerdings Hoffnung, so Drachenberg. In einer Studie soll künftig untersucht werden, ob es Chancen für eine Nutzung gibt.

Nach dem Ende der NS-Diktatur nutzten die Alliierten das Gelände kurzzeitig als Lazarett.

1946 übergaben die Sowjets dann das Gelände der Freien Deutschen Jugend (FDJ), die dort eine Jugendhochschule gründete.

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"Diese Baugeschichte beider Diktaturen: Das sollten wir uns schon leisten, sehr lange und gründlich darüber nachzudenken, ob wir sie für unsere Gesellschaft nutzen können", führte Drachenberg aus.

Titelfoto: Patrick Pleul/dpa, Bernd Settnik/dpa (Bildmontage)

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