Von Monika Wendel
Potsdam - Erstmals seit Jahren ist es in Deutschland zu einem Ausbruch der Maul- und Klauenseuche (MKS) gekommen.
Drei Wasserbüffel im brandenburgischen Kreis Märkisch-Oderland sind daran verendet, wie Landesagrarministerin Hanka Mittelstädt (38, SPD) am Vormittag in Potsdam sagte. Für Menschen ist das Virus ungefährlich.
Vorsorglich erfolge nun die Tötung der restlichen elf Büffel der Herde in Hönow, so die Landkreis-Sprecherin.
In der Region waren Männer in gelben und weißen Schutzanzügen und teils mit Gewehren zu sehen. Der betroffene Betrieb hält der Kreis-Sprecherin zufolge auch im Landkreis Oder-Spree Wasserbüffel.
"Wir laufen auf Hochtouren", sagte die Sprecherin zu den angelaufenen Untersuchungen und Vorkehrungen gegen die Tierseuche. Es würden auch andere Betriebe innerhalb einer Überwachungszone aufgesucht.
Am Samstagvormittag will laut Sprecherin der Krisenstab im Landkreis (9 Uhr) zusammentreten. Neben Landrat Gernot Schmidt (SPD) wird in Seelow auch Agrarministerin Mittelstädt erwartet.
Gegen die Tierseuche gibt es keine Behandlungsmöglichkeiten
Deutschland und die EU galten dem Friedrich-Loeffler-Institut (FLI) zufolge in den vergangenen Jahren als frei von MKS. Die letzten Fälle in Deutschland traten demnach 1988 auf.
Der Landkreis gehe mit Spezialisten der Ursache für die Erkrankungen nach, hieß es weiter. Der Tierbestand werde derzeit getötet und beseitigt, sagte Mittelstädt.
Die Maul- und Klauenseuche ist eine hochansteckende Viruserkrankung bei Klauentieren wie Rindern, Schafen, Ziegen und Schweinen. Auch viele Zoo- und Wildtiere können erkranken.
Die Krankheit verläuft bei den meisten erwachsenen Tieren nicht tödlich, führt aber zu einem lang anhaltenden Leistungsabfall. Behandlungsmöglichkeiten gibt es nicht. Wird in einem Betrieb auch nur ein Tier krank, wird vorsorglich der gesamte Bestand getötet.
Erstmeldung: 10.58 Uhr, zuletzt aktualisiert: 15.16 Uhr