Mann aus Kamerun in Brandenburg verletzt: Sogar Botschaft schaltet sich ein
Bad Belzig (Potsdam-Mittelmark) - In der Nacht zu Donnerstag soll ein Mann aus Kamerun an einem Brandenburger Bahnhof angegriffen und verletzt worden sein, doch der Fall gibt der Polizei Rätsel auf.
Inzwischen hat der Vorfall hohe Wellen geschlagen denn selbst der Botschafter Kameruns in Berlin hat dem Opfer einen Besuch abgestattet.
"Unser Landsmann wurde in der Nacht vom 24. auf den 25. April 2024 in der Ortschaft Bad Belzig Opfer eines Angriffs", ist auf der Internetseite der Botschaft zu lesen. Nach einem kurzen Aufenthalt im Krankenhaus sei er dann am Donnerstagnachmittag in sein Zuhause zurückgekehrt, heißt es dort weiter.
Der Polizeibericht liest sich allerdings ein wenig anders. Zweimal, gegen 5 Uhr und gegen 8.30 Uhr seien die Beamten am Donnerstag zu dem Bahnhof alarmiert worden, ohne den Verletzten anzutreffen.
Beim zweiten Anlauf fanden die Einsatzkräfte ihn dann schließlich im örtlichen Krankenhaus vor, wo er wegen einer Gesichtsverletzung behandelt wurde.
Allerdings habe der Mann nichts zum Tathergang aussagen und auch keine Angaben zu seiner Person machen wollen. Zudem soll er die Dokumentation seiner Verletzungen untersagt haben und verließ die Klinik schließlich wieder. Die Polizei nahm demzufolge von Amts wegen eine Anzeige wegen des Verdachts einer Körperverletzung auf.
Opfer bekommt Anzeigen wegen Beleidigung und Hausfriedensbruch
Bei seinem Abgang soll der Geschädigte die Rettungskräfte, das medizinische Personal und auch die Polizisten beleidigt haben. Gegen 12 Uhr sei er dann mit seiner Ehefrau zurückgekehrt und habe sich über die Behandlung beschwert. Dabei sollen die beiden erneut das medizinische Personal beleidigt und sich geweigert haben, nach Aufforderung die Notaufnahme zu verlassen.
Daraufhin wurden erneut Polizeikräfte alarmiert, die von dem Ehepaar ebenfalls beleidigt und beschimpft worden sein sollen. Diesbezüglich wurden Strafanzeigen aufgenommen, ebenso wegen Hausfriedensbruch.
Zum eigentlichen Vorfall habe sich der Mann immer noch nicht äußern wollen, sodass die Polizei hinsichtlich des Tathergangs und -motivs weiter im Dunkeln tappt. Bei Social-Media kursieren derweil "Fake-News" zu dem Zwischenfall, die nach eigenen Angaben nicht vom Geschädigten stammen sollen.
Titelfoto: Soeren Stache/dpa-Zentralbild/dpa