Malen gegen Demenz: Geschichten auf Leinwand, die berühren und bleiben
Hennigsdorf - Menschen mit Demenz haben nordwestlich von Berlin an einem besonderen Projekt teilgenommen und damit bewiesen, dass Kreativität keine Grenzen kennt.

In den vergangenen Monaten haben 48 Bewohner des Spezial-Pflegeheims Hennigsdorf (Oberhavel) ganz besondere Kunstwerke durch Acrylgießen geschaffen, wie die Einrichtungsleitung am Donnerstag mitteilte.
Je nach Krankheitsbild wurden die an Demenz erkrankten Menschen bei der abstrakten Malerei, aus denen farbenfrohe, dynamische Kompositionen hervorgegangen sind, von Mitarbeitenden unterstützt.
Die verdünnten Acrylfarben auf die Leinwand zu gießen und dabei fließende Muster und Effekte entstehen zu lassen, sei für die Bewohner des Pflegeheims heilsam, die meist unbedarft an das Projekt herangingen.
"Es geht nicht nur um das Malen. Es geht um das Wohlbefinden, die Freude und die persönliche Entfaltung", so der Einrichtungsleiter Carsten Mieklei stolz. "Dieses Projekt beweist, dass Kreativität keine Grenzen kennt, weder durch Alter noch durch Krankheit. Jedes dieser Kunstwerke erzählt eine Geschichte, die bleibt."

Berlin: Spezielle Kunstwerke für guten Zweck zu verkaufen

Die einzigartigen Kunstwerke wurden im benachbarten Senioren-Wohnpark Hennigsdorf ausgestellt und zum Verkauf angeboten.
Mit den Erlösen sollen die entstandenen Materialkosten gedeckt werden und neue Projekte im Rahmen der Ergotherapie unterstützt werden.
"Für viele war es ein bewegender Moment, ihr eigenes Werk zu betrachten, genauso für ihre Angehörigen", sagte die Betreuungskraft Peggy Spengler.
Offiziell wurde das Projekt im Januar für beendet erklärt. Doch wird dieses "aufgrund der großen Resonanz in der Einzelbetreuung fortgeführt, um weiterhin kreative Ausdrucksmöglichkeiten zu bieten", so die Einrichtungsleitung.
Titelfoto: EMVIA LIVING