Löwin oder Wildschwein? Haar- und Kotanalyse bringt vorläufiges Ergebnis
Kleinmachnow (Potsdam-Mittelmark) - Löwin oder Wildschwein, das ist die Frage, die sich nicht nur die Menschen in Berlin und Brandenburg stellen, nachdem eine vermeintlich entlaufene Löwin am vergangenen Donnerstag und Freitag die Behörden in Atem gehalten hatte.
Am Montag veröffentlichte die Verwaltung von Kleinmachnow ein Vorabergebnis, das die Vermutung bekräftigt, dass es sich bei dem gesichteten Tier nicht um eine Raubkatze, sondern um ein Wildschwein handelt.
Dafür wurde das vorläufige Ergebnis einer Haaranalyse publik gemacht, das die Wildschwein-Theorie untermauert. Demnach weise das aufgefundene Haar keine Merkmale auf, die man von Katzenhaaren kennt.
Vielmehr ließe die Haarprobe sich nicht verformen und weise eine Grundsteifigkeit auf. Das Ende des Haares sei zerfasert und im Bereich der Wurzel sehr dunkel.
Aus diesem Grund spreche schon rein visuell sehr viel für ein Wildschweinhaar. Ein solches lag den Experten zum Vergleich zwar nicht vor, dafür aber Löwenhaare und die würden in ihren Eigenschaften deutlich von dem sichergestellten Haar abweichen.
Erste Analyse des Kots spricht ebenfalls für Pflanzenfresser
Die Haare eines Löwen, oder in diesem Fall einer Löwin, würden in Gestalt und Eigenschaften denen einer Hauskatze gleichen. Diese sind sehr dünn, lassen sich leicht verformen und sind in Wurzelnähe sehr hell.
Aufgrund dieser visuellen Erkenntnisse schließt das Labor "mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit" aus, dass es sich um ein Katzenhaar handelt, wie es in dem Vorabbericht hieß.
Darauf deute auch die sichergestellte Kotprobe hin, die nach ersten Untersuchungen einen hohen Anteil an pflanzlichen Substanzen enthalte, was gegen eine Löwin als Fleischfresser spricht.
Das Endergebnis des Leibniz-Instituts für Zoo- und Wildtierforschung steht allerdings noch aus, da die Analysen zum Teil sehr komplex und langwierig seien.
Mit dem vorläufigen Befund werden die Spekulationen um eine entlaufene Löwin jedoch weiter entkräftet. Die groß angelegte und sehr kostspielige Suche nach dem mutmaßlichen Raubtier hatte die Polizei mehr als 30 Stunden lang beschäftigt.
Erstmeldung, 24. Juli, 14.40 Uhr. Aktualisiert um 15.28 Uhr.
Titelfoto: Paul Zinken/dpa