Landtagswahl in Brandenburg: Woidke hat noch Hoffnung bei Gesprächen mit CDU und BSW

Brandenburg - Bei der Landtagswahl in Brandenburg ist die SPD als als stärkste Kraft hervorgegangen.

Wer soll der neue Ministerpräsident oder die neue Ministerpräsidentin in Brandenburg werden? Das entscheidet die Landtagswahl am 22. September.
Wer soll der neue Ministerpräsident oder die neue Ministerpräsidentin in Brandenburg werden? Das entscheidet die Landtagswahl am 22. September.  © Soeren Stache/dpa

Die bisherige Koalition von SPD, CDU und Grünen wird ihre Führung in dieser Konstellation nicht fortsetzen können. Denn die Grünen scheiterten an der Fünf-Prozent-Hürde.

Nach Auszählung der Stimmen in den Wahlkreisen ist den Sozialdemokraten ein Paukenschlag gegen die AfD gelungen.

Sie ergatterten der ersten Platz bei der Landtagswahl knapp vor den Rechtspopulisten.

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Landtagswahl Brandenburg 2024 Schluss, aus, Ende! Brandenburger CDU verweigert Bündnis mit diesen Parteien

Dietmar Woidke (62, SPD) steht in seiner Position als Ministerpräsident nun weiterhin zur Verfügung.

Alles Wissenswerte, Neuigkeiten und Ergebnisse zur Brandenburg-Wahl bekommt Ihr hier im TAG24-Liveticker zu lesen!

24. September, 13.38 Uhr: Wagenknecht steht Gesprächen mit Woidke aufgeschlossen gegenüber

Sahra Wagenknecht ist offen für Gespräche mit Dietmar Woidke (SPD) zur Regierungsbildung.

Sie ist davon überzeugt, dass Woidke sich melden werde, wenn er mit dem BSW ins Gespräch kommen wolle.

Robert Crumbach, Brandenburgs BSW-Spitzenkandidat, wollte sich noch nicht festlegen.

24. September, 13.25 Uhr: CDU lehnt Koalition mit BSW und SPD ab

Die Brandenburger CDU schließt eine Zusammenarbeit mit der SPD und dem Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW) aus.

"Es ist für uns nicht denkbar", so CDU-Fraktionschef Jan Redmann. "Als fünftes Rad am Wagen steht eine CDU nicht zur Verfügung." Zudem kündigte Redmann an: "Wir bereiten uns auf die Rolle in der Opposition vor."

Trotzdem ist für Donnerstag ein Gespräch zwischen SPD und CDU geplant.

24. September, 12.03 Uhr: Woidke geht zuversichtlich in Gespräche mit CDU und BSW

Brandenburgs Ministerpräsident Dietmar Woidke (62) blickt nach der Landtagswahl zuversichtlich auf die anstehenden Sondierungsgespräche mit der CDU und dem Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW).

Zuerst werde der Vorsitzende der SPD-Fraktion gewählt, danach könne die neue Fraktion ihre Arbeit aufnehmen. "Die weiteren Schritte sind dann die ersten Gespräche mit potenziellen Koalitionspartnern", so Woidke.

Der SPD-Landesvorstand beschloss Sondierungsgespräche mit CDU und BSW. Eine Gruppe unter Woidkes Leitung soll sie führen, geplant sind sie für Ende der Woche, sofern terminlich möglich.

SPD-Landeschef Dietmar Woidke (62) kann mit dem BSW und der CDU eine Koalition bilden, allein mit der CDU reicht es nicht.
SPD-Landeschef Dietmar Woidke (62) kann mit dem BSW und der CDU eine Koalition bilden, allein mit der CDU reicht es nicht.  © Kay Nietfeld/dpa

24. September, 7.14 Uhr: Erwartete Uneinigkeit zwischen SPD und BSW

Bei den wohl bevorstehenden Gesprächen über eine Regierungsbildung zwischen der SPD und dem Bündnis um Sahra Wagenknecht in Brandenburg, erwartet Politikforscher Jan Philipp Thomeczek vor allem in einem Punkt Differenzen.

"Frau Wagenknecht möchte Themen wie die Raketenstationierung und Waffenlieferungen für die Ukraine in die Koalitionsverhandlungen einbringen", sagte Thomeczek der Deutschen Presse-Agentur.

Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD) plant Sondierungsgespräche mit dem BSW und der CDU. Eine Koalition aus SPD und BSW wäre möglich, da sie auch ohne die CDU eine Mehrheit haben. Eine alleinige Zusammenarbeit von SPD und CDU reicht jedoch nicht aus.

24. September, 6.32 Uhr: Wahlverlierer Redmann bekommt Rückendeckung von CDU-Landesvorstand

Trotz des Desasters für die Christdemokraten nur als Viertplatzierte aus der Landtagswahl hervorzugehen, stehen die Mitglieder des Landesvorstandes hinter ihrem Chef Jan Redmann.

Nach Angaben des Landesverbands der CDU in Potsdam hat Redmann in einer geheimen Abstimmung 19 von 20 Stimmen erhalten, um den Landesvorsitz weiterhin behalten zu können. Ein Mitglied enthielt sich.

Jan Redmann (44, CDU) darf nach einer geheimen Abstimmung sein Amt als Landesvorsitzender behalten.
Jan Redmann (44, CDU) darf nach einer geheimen Abstimmung sein Amt als Landesvorsitzender behalten.  © Bernd von Jutrczenka/dpa

23. September, 20.39 Uhr: SPD drückt nach Woidke-Wumms aufs Tempo

Die SPD hat die Brandenburg-Wahl gewonnen und drückt aufs Tempo. Es geht um die Frage, wer mit wem regiert. Dafür braucht die SPD das BSW.

Mehr dazu findet Ihr in unserem Artikel: "Nach Wahlsieg in Brandenburg: SPD beschließt Sondierungsgespräche mit BSW und CDU".

Der SPD-Vorstand beschloss die Aufnahme von Sondierungsgesprächen mit beiden Parteien unter Leitung von Ministerpräsident Dietmar Woidke (62).
Der SPD-Vorstand beschloss die Aufnahme von Sondierungsgesprächen mit beiden Parteien unter Leitung von Ministerpräsident Dietmar Woidke (62).  © Kay Nietfeld/dpa

23. September, 17.43 Uhr: Olaf Scholz zum SPD-Wahlerfolg: Kämpfen lohnt sich

Was kann sich Olaf Scholz vom Brandenburger Wahlsieger Woidke abschauen? Vor allem eines, meint der Kanzler: Kämpfen.

Das nehme er sich auch mit Blick auf die Bundestagswahl vor, "nämlich zu kämpfen, entschlossen und geschlossen zu handeln und fokussiert auf die Lösung der Probleme für unser Land", wie er bei einem Besuch in New York sagte.

Scholz bedankte sich zudem bei der SPD-Führungsetage für Rückendeckung in der K-Frage. Sie habe sehr deutlich gemacht: "Wir werden gemeinsam in die Bundestagswahl ziehen." Er wolle mit seiner Partei wiederholen, was bei der letzten Wahl gelungen sei und als stärkste Partei das Rennen machen.

Olaf Scholz (66, SPD) ist derzeit beim UN-Gipfel in New York.
Olaf Scholz (66, SPD) ist derzeit beim UN-Gipfel in New York.  © Michael Kappeler/dpa

23. September, 15.46 Uhr: Merz bezeichnet CDU-Ergebnis als "schmerzhaft"

Friedrich Merz (68) begibt sich nach dem Wahl-Debakel auf Fehlersuche! Immerhin schmierte die CDU auf zwölf Prozent ab, blieb damit hinter dem Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW).

Für den Parteichef sei diese Schlappe "schmerzhaft", wie er sagte. "Die CDU ist zerrieben worden zwischen AfD und SPD."

Merz machte die Strategie der Sozialdemokraten für die Pleite mitverantwortlich. "Diejenigen, die Herrn Woidke weiter wollten, konnten nur die SPD wählen. Diejenigen, die entschlossen waren, ihn nicht weiter haben zu wollen, konnten in dieser Konfrontationsstellung nur die AfD wählen."

Zudem übte er Kritik an Sachsens CDU-Ministerpräsident Michael Kretschmer (49), der Woidke im Wahlkampf persönlich unterstützt hatte. Das, ist Merz überzeugt, habe den Christdemokraten zusätzlich geschadet. Nun sei das Kind aber in den Brunnen gefallen.

CDU-Chef Friedrich Merz (68) sucht einen Schuldigen für das schlechte Abschneiden seiner Partei.
CDU-Chef Friedrich Merz (68) sucht einen Schuldigen für das schlechte Abschneiden seiner Partei.  © Katharina Kausche/dpa

23. September, 14.54 Uhr: Polizei prüft Abschiebe-Lied

Am Wahlabend grölten junge AfD-Anhänger lautstark und minutenlang ein Lied zum Thema Abschiebungen. Nun beschäftigt der Vorfall die Polizei. Die Beamten prüfen den Verdacht der Volksverhetzung, wie diese am heutigen Montag mitteilten.

Zuvor hatte Grünen-Politiker Volker Beck (63) Anzeige erstattet. Und die AfD? Die zuckt mit den Schultern.

Mittlerweile haben sich auch die aus Berlin stammenden Rapper Die Atzen in die Debatte eingeschaltet, schreiben bei Instagram: "Die Einzigen, die unseren Song umdichten dürfen, sind die Hertha BSC Ostkurve und Spongebob."

23. September, 14.18 Uhr: BSW-Generalsekretär sieht bei dem Erfolg der SPD auch eine Schattenseite

Das Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW) in Brandenburg hat vor einer wachsenden Polarisierung infolge der Landtagswahlergebnisse gewarnt.

BSW-Generalsekretär Stefan Roth sagte am Tag nach der Wahl in Potsdam: "Der Erfolg der SPD habe auch Schattenseiten, weil die Strategie der SPD natürlich auch dazu geführt hat, dass die AfD in einem gewissen Umfang profitiert hat".

Für ihn kann solch eine Polarisierung nicht das "Rezept für die Zukunft" sein, um stabile Verhältnisse in Brandenburg zu schaffen.

Titelfoto: Kay Nietfeld/dpa

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