Klimaabschlag geplant: In Brandenburg wird das Grundwasser knapp
Potsdam - Der Grundwasserspiegel in Brandenburg sinkt als Folge des Klimawandels. Umweltminister Axel Vogel (65, Grüne) plant deshalb einen Abschlag beim Grundwasser. Nun gibt es mehr Details.
Demnach soll der geplante Klimawandel-Abschlag unabhängig vom Zweck der Wassernutzung erhoben werden.
Der Abschlag beziehe sich auf das nutzbare Grundwasserangebot in den einzelnen Gebieten und nicht auf die Wassernutzung zu unterschiedlichen Zwecken, stellte das Umweltministerium in der Antwort auf eine Anfrage aus der Landtagsfraktion von BVB/Freie Wähler klar.
Der Abschlag bestimmt, wie viel Wasser etwa Industrieanlagen zukünftig aus dem Grundwasser entnehmen dürfen.
Mit der zum Jahresende geplanten Einführung des Klimawandel-Abschlags soll die Förderung von Grundwasser eingeschränkt werden. Mit diesem Schritt reagiert Vogel auf den seit Jahren sinkenden Grundwasserspiegel als Folge des Klimawandels.
Sollte das aus dem Boden gepumpte Grundwasser ausgeschöpft sein, könnte eine weitere Wasserförderung nur nach einer intensiven Prüfung zugelassen werden, heißt es in der Antwort des Ministers.
Neubildung des Grundwassers in Brandenburg im Durchschnitt wohl um etwa 20 Prozent verringert
Der Verbrauch von Grundwasser steigt den Angaben zufolge in Brandenburg seit dem Jahr 2002. Die verfügbare Grundwassermenge sei regional verschieden.
Nach Berechnungen über die Folgen des Klimawandels in Brandenburg sei davon auszugehen, dass sich die Neubildung des Grundwassers im Durchschnitt um etwa 20 Prozent verringern werde.
Nach den Prognosen wird erwartet, dass der Bewässerungsbedarf in Brandenburg zunimmt. Eine Wasserbedarfsprognose für die Jahre 2031 bis 2060 werde derzeit vorbereitet.
Der Wasserverband Strausberg-Erkner (WSE), der auch den US-Elektroautobauer Tesla in Grünheide mit Wasser beliefert, hat seine Kapazität der Grundwasserförderung bereits weitgehend ausgeschöpft.
Als Folge deckelte der Verband die Wasserversorgung in den Verträgen mit privaten Neukunden für den Fall, dass nicht mehr Wasser aus dem Boden gepumpt werden darf. Danach sind für einen Privathaushalt nur 37 Kubikmeter Wasser im Jahr vorgesehen.
Ähnliche Verträge hat der WSE auch mit Industrieunternehmen abgeschlossen. Neue Wasserressourcen werden derzeit in Hangelsberg geprüft.
Titelfoto: Patrick Pleul/dpa-Zentralbild/dpa, Bernd Settnik/dpa (Bildmontage)