Keine Anzeige mehr - Darum schränkt Potsdam die Strafen für Schwarzfahrer ein

Potsdam - Wiederholtes Fahren ohne Fahrschein soll in Potsdam nicht mehr zur Strafanzeige gebracht werden.

Laut dem Verkehrsbetrieb wurden ohnehin nur wenige Anzeigen wegen Schwarzfahrens in Potsdam ausgestellt. (Symbolbild)
Laut dem Verkehrsbetrieb wurden ohnehin nur wenige Anzeigen wegen Schwarzfahrens in Potsdam ausgestellt. (Symbolbild)  © Daniel Karmann/dpa

"Die Verkehrsbetrieb Potsdam GmbH wird ab sofort auf eine Strafanzeige bei wiederholtem Fahren ohne Fahrschein verzichten", erklärte ein Sprecher der Stadtwerke.

Vorausgegangen war eine Entscheidung der Potsdamer Stadtverordnetenversammlung, in der der Oberbürgermeister dazu aufgefordert wurde, die Verkehrsbetriebe anzuweisen, zukünftig auf derartige Strafanzeigen zu verzichten.

Schwarzfahren wird aber weiterhin geahndet: Beim Fahren ohne gültiges Ticket werde auch künftig ein erhöhtes Beförderungsentgelt in Höhe von 60 Euro fällig, so der Sprecher. Laut dem Verkehrsbetrieb waren ohnehin nur wenige Fälle von Schwarzfahren in Potsdam in der Vergangenheit zur Anzeige gebracht worden.

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Hintergrund ist, dass das Schwarzfahren oder "Erschleichen von Leistungen" in Deutschland generell als Straftat gilt und unter Bundesrecht fällt. Demnach droht hier eine Geldstrafe oder gar eine Freiheitsstrafe von bis zu einem Jahr.

Die Kommunen können zwar die Strafanzeigen aussetzen, nicht aber den Straftatbestand selbst ändern. Auch in anderen Städten wollen die Verkehrsbetriebe künftig auf Anzeigen verzichten.

Titelfoto: Daniel Karmann/dpa

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