Keinen Bock auf Flüchtlingsheim: Potsdamer zieht vor Verwaltungsgericht
Potsdam - Anwohner gehen auf die Barrikaden: Gegen eine geplante Unterkunft für Geflüchtete am Potsdamer Stadtrand regt sich Widerstand.
Ein Nachbar habe sich mit einem Eilantrag an das Verwaltungsgericht in Potsdam gewandt, teilte ein Sprecher der Behörde am Dienstag mit. Der Antrag richte sich gegen die Genehmigung zur Umnutzung des ehemals gewerblich genutzten Gebäudes.
Mit dem Eilantrag soll das Vorhaben bis zu einer endgültigen Gerichtsentscheidung gestoppt werden. Dem Potsdamer Oberbürgermeister Mike Schubert (51, SPD) als untere Bauaufsichtsbehörde wurde der Eilantrag zugestellt. Zunächst hatte der "Tagesspiegel" berichtet.
Einige Anwohner fühlen sich in den Planungen um die Unterkunft übergangen. In einer Petition auf dem Online-Portal change.org heißt es, die Behörden würden "ohne jegliche Bürgerbeteiligung vollendete Tatsachen" schaffen.
Zudem seien die Anwohner beispielsweise über die Zahl der Unterbringungsplätze falsch informiert worden, so der Vorwurf. In der Petition wird eine "echte" Bürgerbeteiligung gefordert.
Am Stadtrand der Landeshauptstadt Brandenburgs ist nach Angaben der Stadt eine Gemeinschaftsunterkunft mit 60 Plätzen vorgesehen. "Das einst gewerblich genutzte Gebäude soll durch einen Umbau für Wohnzwecke dienen", hieß es von der Stadtverwaltung. Die Umbaumaßnahmen haben noch nicht begonnen.
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