Jahrtausendealte Halle gibt Rätsel auf: Forscher erleben "große Überraschung"

Seddin - Rund um das "Königsgrab" von Seddin im Nordwesten Brandenburgs ist bei Grabungsarbeiten eine dicht bebaute Siedlung aus der Bronzezeit entdeckt worden.

Der Brandenburger Landesarchäologe Franz Schopper (60, l.) und Grabungsleiter Immo Heske (55) haben am Montag neue Ergebnisse von der Fundstelle in Seddin vorgestellt.
Der Brandenburger Landesarchäologe Franz Schopper (60, l.) und Grabungsleiter Immo Heske (55) haben am Montag neue Ergebnisse von der Fundstelle in Seddin vorgestellt.  © Jens Kalaene/dpa

Die bisher freigelegten Reste von sieben Häusern stehen rund um die riesige "Halle des Königs", die im vergangenen Jahr bei archäologischen Arbeiten entdeckt wurde.

Der Brandenburger Landesarchäologe Franz Schopper (60) sprach bei der Präsentation der Funde von einer "großen Überraschung" und einem "wahren Häusermeer".

Laut Grabungsleiter Immo Heske (55) von der Georg-August-Universität Göttingen handelt es sich um eine dichte Bebauung auf einer Fläche von rund 2000 Quadratmetern.

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Zwischen 200 und 300 Menschen sollen hier gleichzeitig gelebt haben. Dabei habe es sich vorwiegend um Zimmerleute, Metallgießer und andere Handwerker sowie Landwirte gehandelt.

Forscher stellen am heutigen Montag ein neues Projekt auf Flächen nahe dem Königsgrab bei Groß Pankow vor. (Archivbild)
Forscher stellen am heutigen Montag ein neues Projekt auf Flächen nahe dem Königsgrab bei Groß Pankow vor. (Archivbild)  © Joerg Carstensen/dpa
Nordwestlich von Berlin wurde bei Ausgrabungen einer Siedlung in der Nähe des "Königsgrabs" von Seddin im vergangenen Jahr eine riesige Halle aus der Bronzezeit entdeckt.
Nordwestlich von Berlin wurde bei Ausgrabungen einer Siedlung in der Nähe des "Königsgrabs" von Seddin im vergangenen Jahr eine riesige Halle aus der Bronzezeit entdeckt.  © Jörg Carstensen/dpa

International bekanntes "Königsgrab" von Seddin bereits vor 125 Jahren entdeckt

Archäologen haben rings um das "Königsgrab" eine dicht bebaute Siedlung entdeckt.
Archäologen haben rings um das "Königsgrab" eine dicht bebaute Siedlung entdeckt.  © Jens Kalaene/dpa

Laut Heske hat die Siedlung am Ende der Bronzezeit rund 200 Jahre, etwa zwischen 1000 und 800 vor Christus, bestanden. Hinweise auf eine weitere Besiedlung in den folgenden Epochen gebe es nicht.

Das international bekannte "Königsgrab" von Seddin wurde im Jahr 1899, also vor 125 Jahren, entdeckt. Der Sage nach soll dort ein König Hinz bestattet sein.

Es gilt als die bedeutendste Grabanlage des 9. Jahrhunderts vor Christus im nördlichen Mitteleuropa.

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Seit Jahren werden das Königsgrab und die Umgebung im Landkreis Prignitz erforscht. Die im vergangenen Jahr entdeckte "Halle des Königs" gilt laut Landesamt für Denkmalpflege als die größte bekannte Halle der nordischen Bronzezeit.

Erstmeldung von 6.28 Uhr, aktualisiert um 15.19 Uhr.

Titelfoto: Jens Kalaene/dpa

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