Islamisches Zentrum in Fürstenwalde verboten: "Übel an der Wurzel packen"
Potsdam - Brandenburgs Innenminister Michael Stübgen (64, CDU) hat das Islamische Zentrum Fürstenwalde (Landkreis Oder-Spree) verboten.
Der Verein richte sich gegen "den Gedanken der Völkerverständigung und die verfassungsmäßige Ordnung", hieß es am Donnerstag in einer Mitteilung.
Das Islamische Zentrum Fürstenwalde wird dem Spektrum der Muslimbruderschaft und der Terrororganisation Hamas zugeordnet.
"Die Glutnester der Steinzeitkultur Islamismus müssen bereits im Keim erstickt werden, um einen Flächenbrand zu verhindern", sagte Innenminister Stübgen. Der CDU-Politiker betonte, gerade junge Menschen müssten vor fundamentalistischer Indoktrinierung geschützt werden.
Stübgen: "Junge Menschen werden nicht im leeren Raum zu Extremisten, die zur Waffe greifen. Dahinter stecken immer perfide Radikalisierungsstrategien von extremistischen Organisationen und Bestrebungen. Dieses Übel muss man an der Wurzel packen."
Islamisches Zentrum in Fürstenwalde: Durchsuchungen durch die Polizei
Am heutigen Donnerstag wird das Verbot von der Polizei durchgezogen. Die Einsatzkräfte durchsuchen dabei Vereinsräume in Fürstenwalde sowie Privatwohnungen in Brandenburg und Berlin.
Das Islamische Zentrum Fürstenwalde besteht seit 2018 und betreibt in der Stadt die "al-Salam"-Moschee. Neben regelmäßigen Predigten wird dort auch ein breites Bildungsangebot für Muslime aus der Region angeboten, etwa Arabischkurse und Ferienlager für Kinder.
Der Brandenburger Verfassungsschutz stufte das IZF 2023 als gesichert extremistische Bestrebung ein. In Predigten, öffentlichkeitswirksamen Tätigkeiten und vor allem in Social-Media-Postings sollen immer wieder deutliche Bezüge zu islamisch-extremistischen Organisationen hergestellt worden sein.
Zudem verbreite das IZF in seinen Bildungsangeboten "islamistische Ansichten, die gegen das Demokratie- und Rechtsstaatsprinzip gerichtet" seien, hieß es weiter.
Titelfoto: BLP /Sappeck, Hans P Albert/dpa (Bildmontage)