Ich glaub', ich spinne! Forscher aus Brandenburg machen Sensationsfund
Wanninchen - Lange galt die Zwergspinne als verschollen, nun ist das Feder-Zwergstachelbein in einem Naturpark im brandenburgischen Wanninchen (Dahme-Spreewald) wieder aufgetaucht. Forscher sprechen von einer Sensation.
Deutschlandweit ist die Spinnenart, die nur rund zwei Millimeter lang ist und in Mooren und Feuchtgebieten vorkommt, stark gefährdet, in Brandenburg galt sie als ausgestorben.
"Der Fund dieser Art macht wirklich Hoffnung", sagt Jörg Müller, Verantwortlicher für ökologisches Monitoring bei der Heinz Sielmann Stiftung.
Experten der Stiftung fanden Maso gallicus - so der wissenschaftliche Name - fast exakt an der gleichen Stelle, wo sie vor 50 Jahren zuletzt gesichtet worden war.
Die Wiederentdeckung des Feder-Zwergstachelbeins ist eines der Ergebnisse einer Bestandsaufnahme von Laufkäfern, Spinnen und Weberknechten, die im vergangenen Jahr in dem Naturpark durchgeführt wurde.
Dabei wurden 43 Laufkäferarten, 144 Spinnenarten und acht Arten von Weberknechten erfasst. Aber: Viele der gefundenen Tiere sind für Moore eigentlich untypisch. Die Forscher sind besorgt.
"Moore sind eigentlich Kühlschränke für die Landschaft. Wenn dort wärmeliebende Arten auftauchen, spricht das dafür, dass die Moore in einem allgemein schlechten Zustand sind", sagte Jörg Müller.
Titelfoto: Radek Sich/Radek Šich/www.sichr.net /dpa