Hollywood-Streik reicht bis nach Brandenburg: Studio Babelsberg schreibt rote Zahlen
Berlin - Der monatelange Streik von Drehbuchautoren und Schauspielern in den USA hat im vergangenen Jahr auch am Potsdamer Filmstudio Babelsberg zu Unterbrechungen und Verschiebungen von Produktionen geführt.
Das Unternehmen machte deshalb millionenschwere Verluste, wie aus dem jüngst veröffentlichten Geschäftsbericht für 2023 hervorgeht.
Unter anderem habe im Sommer vergangenen Jahres eine vorgesehene Kinoproduktion des Regisseurs Wes Anderson (55, "Grand Budapest Hotel", "Darjeeling Limited") unterbrochen und auf dieses Jahr verschoben werden müssen.
"In allen Geschäftsbereichen von Studio Babelsberg kam es zu einem starken Einbruch der Aufträge", heißt es in dem Geschäftsbericht.
Ein langer Streik von Drehbuchautoren und Schauspielern hat auch dem Studio Babelsberg schwer zugesetzt. Der Umsatz brach deshalb von rund 108,7 Millionen Euro im Jahr 2022 auf knapp 21,1 Millionen Euro im vergangenen Jahr ein.
Unterm Strich machte der Studio-Konzern 2023 einen Verlust von rund 3,1 Millionen Euro. Im Jahr davor hatte das Studio Babelsberg noch einen Gewinn von rund 2,8 Millionen Euro erzielt.
Studio Babelsberg schickt Mitarbeiter in Kurzarbeit
Das Minus wäre noch deutlich höher ausgefallen, hätte der US-Eigentümer des Filmstudios, die zum Immobilienfonds TPG Real Estate Partners gehörende Cinespace-Gruppe, nicht rund 6,5 Millionen Euro ausgeglichen. Viele Beschäftigte hatte das Studio aufgrund der schlechten Auftragslage in Kurzarbeit geschickt.
Die Auswirkungen des Hollywood-Streiks sind auch in diesem Jahr noch zu spüren. "Studio Babelsberg AG ist in mindestens einem Fall im Geschäftsjahr 2024 direkt von der Streichung einer Serienfortsetzung betroffen", heißt es im Geschäftsbericht.
"Trotzdem erwarten wir im Vergleich zu 2023, insbesondere durch die Fortsetzung der in 2023 abgebrochenen und ins Jahr 2024 verschobenen Produktionen, eine deutliche Umsatzsteigerung im Konzern."
Zwar erwartet das Unternehmen erneut einen Verlust, aber dieser werde deutlich geringer ausfallen im Vergleich zum vergangenen Jahr, hieß es.
Titelfoto: Ralf Hirschberger/dpa-Zentralbild/dpa