Hochwasser in Brandenburg: Droht am Wochenende eine Oder-Flut?
Frankfurt (Oder) - Zum Schutz vor drohendem Hochwasser an der Oder in Brandenburg sind Krisenstäbe in Alarmbereitschaft. Bürger sind im Einsatz, um ihre Häuser vor möglichen Schäden zu bewahren.
Doch noch ist die Lage hierzulande ruhig - in den Überschwemmungsgebieten in Polen dagegen hinterließ das Wasser bereits eine Spur der Verwüstung, es gab mehrere Tote.
Einwohner von Lebus, etwa zehn Kilometer nördlich von Frankfurt (Oder), befüllten am Dienstagabend Sandsäcke. In der direkt am Fluss gelegenen Kleinstadt in Märkisch-Oderland gibt es keinen Deich, der die Häuser vor Hochwasser schützt.
Auch in Frankfurt (Oder) können Bürger, die in gefährdeten Bereichen wohnen, Sandsäcke und Kies bekommen.
Andere Kommunen entlang der Oder suchen freiwillige Deichläufer, die Hochwasserschutzanlagen kontrollieren. Bei Hochwasser ab Alarmstufe 3 sind sie nach Angaben des Landkreises Märkisch-Oderland auf dem Oderdeich unterwegs, um mögliche Schäden festzustellen.
Noch ist die Entwicklung der Wasserstände an der Oder nicht genau vorhersehbar. Das Landesamt für Umwelt spricht auch von Unsicherheiten bei der Prognose.
Gefährdet Hochwasser Landtagswahl in Brandenburg?
Frankfurt (Oder) bereitet sich auf Hochwasser am Wochenende und Montag vor. Auch zwei Wahllokale werden am Sonntag, wenn Brandenburg einen neuen Landtag wählt, vorsorglich ins Rathaus der Stadt verlegt. Spundwände sollen zum Schutz vor Wassermassen aufgebaut werden.
Am Donnerstag (17 Uhr) soll eine Arbeitsgruppe des Landkreises über die Hochwassergefahren beraten. In den Blick nehmen die Behörden vor allem das Örtchen Ratzdorf - die Oder erreicht dort zuerst brandenburgisches Gebiet.
Auch die Flüsse Elbe und Lausitzer Neiße sind angeschwollen, die Lage war aber nicht dramatisch. Laut Pegelportal des Landes Brandenburg galt am Dienstag im Elbe-Elster-Kreis bei Mühlberg Alarmstufe 1, ebenso bei Klein Bademeusel, einem Ortsteil von Forst im Kreis Spree-Neiße.
Bei Alarmstufe 1 beginnen die Gewässer, über die Ufer zu treten. Eine Gefahr für Anwohner besteht nicht.
Titelfoto: Patrick Pleul/dpa