Neues Gutachten: Das ist der Planungs-Stand am Helenesee

Frankfurt (Oder) - Bereits seit Mai 2021 müssen Badegäste wegen Rutschungen auf das kühle Nass des Helenesees in Frankfurt (Oder) verzichten. Nun rückt die Sanierungsplanung durch ein neues Gutachten näher.

Der 250 Hektar große Helene-See soll nun endlich saniert werden.
Der 250 Hektar große Helene-See soll nun endlich saniert werden.  © Patrick Pleul/ZB/dpa

Nach Angaben des Landesbergbauamtes (LGBR) liegt seit Januar mit dem Gutachten zur Standsicherheit die Basis für die Sanierung vor. Nach Auskunft von Oberbürgermeister René Wilke (Linke) soll in Kürze die fachliche Bewertung der Öffentlichkeit vorgestellt werden.

"Nachdem nun das Standsicherheitsgutachten vorliegt (...), wollen wir in den kommenden Schritten Fragen der Finanzierung und Gestaltung der Sanierung schlussendlich klären, um dann bald verbindlich planen zu können", skizzierte Wilke der Deutschen Presse-Agentur am Montag die weiteren Etappen.

"Frankfurt (Oder) braucht die Helene", machte er deutlich. Die Stadt treibe den Prozess gemeinsam mit Partnern akribisch voran.

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Im Mai 2021 war die "kleine Ostsee", wie der beliebte See in Ostbrandenburg auch genannt wird, komplett gesperrt worden, nachdem am Ostufer massive Rutschungen festgestellt worden waren. Bereits seit 2010 ist das Südufer gesperrt.

Wie lange die Sanierung dauern wird und wann der Helenesee für Badegäste wieder freigegeben werden kann, ist weiter unklar. Einen Zeitraum konnte LGBR-Präsident Sebastian Fritze noch nicht nennen.

Gutachten zur Standortsicherheit sieht keine großen Probleme

Der Bergbauexperte blieb auch nach Erstellung des Gutachtens bei der Aussage, dass bei der geologischen Untersuchung des ehemaligen Bergbausees "keine gravierenden Probleme" aufgetaucht seien. Optimal wäre, wenn die Sanierung 2025/2026 beginnen könne, hatte Fritze im vergangenen September bei einem Zwischenbericht gesagt.

Mit dem Standsicherheitsgutachten soll auch klar sein, welche Flächen gesichert werden müssen. Frankfurt (Oder) erhofft sich noch aus einem anderen Grund Erkenntnisse einzelner Sanierungsbedarfe. Es müsse gelingen, Bereiche zu identifizieren, die schneller saniert werden können, so Baudezernent Andre-Benedict Prusa.

Teilöffnungen von Strandbereichen hatte der LGBR-Präsident im September ausgeschlossen.

Fertigstellung von Gutachten verzögerte sich

Bei dem bis zu 60 Meter tiefen Gewässer handelt es sich um das Restloch der früheren Braunkohlegrube "Helene".
Bei dem bis zu 60 Meter tiefen Gewässer handelt es sich um das Restloch der früheren Braunkohlegrube "Helene".  © Patrick Pleul/dpa

Die Fertigstellung des Gutachtens hatte sich ein halbes Jahr verzögert, weil Bohrungen zunächst nicht wie geplant durchgeführt werden konnten. Ein erster Anlauf mit einer Firma war der LGBR zufolge gescheitert, ein anderes Unternehmen musste gefunden werden.

Zudem fiel eine Anlage im geotechnischen Labor aus, für deren Reparatur erforderliche Ersatzteile nicht schnell verfügbar waren. Insgesamt 596 Bodenproben wurden demnach untersucht.

Bei der Klärung der Kostenaufteilung für die Sanierung des Helenesees bei Frankfurt (Oder) bleibt der LGBR-Präsident optimistisch. Die LMBV als Behörde des Bundes und das Land seien in Gesprächen, jeweils die Hälfte der Kosten zu übernehmen.

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"Wir hoffen im 1. Halbjahr 2024", so Fritze mit. Die Gespräche mit der LMBV liefen "sehr konstruktiv und zielorientiert". Die LMBV ist die Lausitzer und Mitteldeutsche Bergbau-Verwaltungsgesellschaft. Bislang ist das Land Brandenburg bei den entstandenen Kosten in Höhe von rund 1,2 Millionen Euro für Erkundungsarbeiten und Untersuchungen in Vorleistung gegangen.

Bei dem bis zu 60 Meter tiefen Gewässer handelt es sich um das Restloch der früheren Braunkohlegrube "Helene", die von 1943 bis 1958 betrieben worden war. Danach wurde der Tagebau laut LBGR als unwirtschaftlich aufgegeben und lief bis etwa 1970 voll Grundwasser.

Abgerutschte Böschungen und Teilsperrungen hatte es im Laufe der Jahre häufig gegeben.

Titelfoto: Patrick Pleul/ZB/dpa

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