Hass und Morddrohungen für Anglerkönigin: Ihr dicker Fisch schlägt hohe Wellen
Brandenburg - Nachdem Christine Hein (59) den "Fang ihres Lebens" aus dem Wasser gezogen hatte, wurde die Anglerin mit einer dunklen Realität konfrontiert.

Die 59-Jährige hatte im Mai des vergangenen Jahres einen 2,13 Meter langen Wels aus der Oder in Brandenburg gefischt. Für diese Leistung soll sie am morgigen Samstag von Ministerpräsident Dietmar Woidke (63, SPD) zur Märkischen Anglerkönigin gekürt werden.
Doch all der Ruhm für den dicken Fisch bringt offenbar auch eine Menge Hass mit sich. Deshalb habe sie inzwischen bereits die Polizei eingeschaltet.
Nachdem Heins Geschichte in den Medien die Runde gemacht hatte, habe sie Morddrohungen erhalten, erklärte sie gegenüber der Märkischen Allgemeinen Zeitung am Freitag. Ebenfalls sei sie frauenfeindlich beleidigt und der Tierquälerei beschuldigt worden.
Diese Vorwürfe weist die Frau aus der Kleinstadt Ketzin/Havel vehement zurück: "Diese Behauptungen der Leute sind unglaublich traurig und falsch. Ich musste den Fisch waidgerecht töten, weil es meine Pflicht war. Der Haken wurde verschluckt, saß zu tief."
Hein habe den Fisch vorschriftsgemäß zunächst betäubt und anschließend mit einem gezielten Kiemenrundschnitt getötet. Laut Tierschutzgesetz handelt es sich dabei nicht um Tierquälerei.
Ein weiterer Vorwurf, der Hein an den Kopf geworfen wurde: Sie sei scharf darauf, berühmt zu werden. Auch hier widerspricht die angehende Anglerkönigin: "Normalerweise melde ich keine Fische. Doch es wird vom Verband gebeten. Bei diesem Exemplar bin ich meiner Pflicht nachgekommen. Ich bin keine Trophäen-Sammlerin."
Titelfoto: Christine Hein