Gewitter extrem: Entwurzelte Bäume, abgedeckte Dächer und vollgelaufene Keller
Brandenburg an der Havel - Ein heftiges Gewitter mit Sturmböen hat in Brandenburg an der Havel zahlreiche Bäume entwurzelt und Schäden verursacht.
Die gesamte Stadt sei von den Unwetterschäden am Dienstagabend betroffen, sagte ein Sprecher der Regionalleitstelle am Mittwochmorgen. "So einen Sturm habe ich noch nie erlebt."
Bäume aller Größen seien umgerissen worden, von 50 Zentimetern bis 1,50 Meter Durchmesser, wie der Sprecher sagte. Verletzte Menschen habe es nach derzeitigem Stand nicht gegeben.
Der Deutsche Wetterdienst sprach von einem lokalen Ereignis und einer Fallbö (Downburst). Es sei in den Böen eine Windgeschwindigkeit von 148 Kilometer pro Stunde gemessen worden.
Das Gewitter zog nach ersten Angaben eine Schneise durch die Stadt westlich von Berlin. Auch Dächer wurden abgedeckt.
Die Einsätze und Aufräumarbeiten würden noch bis weit in den Mittwoch hinein andauern, zahlreiche Straßen würden zunächst gesperrt bleiben, hieß es.
Arbeitswege auf Straßen massiv beeinträchtigt
Der Sprecher der Regionalleitstelle sagte: "In 30 Jahren Dienstzeit habe ich noch nicht erlebt, dass so viele Bäume umgefallen sind. Betroffen ist ein Streifen in den Stadtteilen Nord und Dom, links und rechts ist alles umgeknickt.
Einige Straßen konnten nicht geräumt werden. Teilweise wurde nur eine Straßenhälfte freigemacht, damit die Menschen zur Arbeit kommen. Auch dicke Bäume sind umgefallen, etliche Autos sind getroffen worden."
Bewohner sollten sich rechtzeitig informieren, da Arbeitswege auf den Straßen massiv beeinträchtigt sein könnten. In der Nacht hatte es etwa 160 Mitteilungen wegen Sturmschäden bei der Regionalleitstelle gegeben.
Im RBB-Inforadio berichtete ein Reporter, der in Brandenburg an der Havel wohnt, am heftigsten sei der Sturm zwischen 20.30 Uhr und 21 Uhr gewesen. Die Dächer von zwei Häusern seien abgedeckt worden, die Bewohner mussten die Häuser verlassen. Feuerwehrleute hätten bei anderen Häusern Keller ausgepumpt.
Einige hohe Pappeln seien umgerissen worden. Morgens habe die Feuerwehr dann mit einer Hebebühne den Zustand der stehengebliebenen Pappeln kontrolliert. An vielen Straßen hätten Feuerwehrleute schon nachts umgestürzte Bäume von der Straße gezogen.
Die Feuerwehr habe die ganze Nacht durchgearbeitet. Morgens seien die größten Schäden bereits behoben gewesen.
Titelfoto: Julian Stähle