Gedenken an NS-Opfer: AfD aus diesem Grund nicht dabei

Von Monika Wendel

Oranienburg - Am nationalen Holocaust-Gedenktag am 27. Januar erinnern Gedenkstätten in Brandenburg an die Opfer des Nationalsozialismus.

Am 27. Januar wird auf dem ehemaligen Konzentrationslager Sachsenhausen in Oranienburg eine Gedenkfeier stattfinden.
Am 27. Januar wird auf dem ehemaligen Konzentrationslager Sachsenhausen in Oranienburg eine Gedenkfeier stattfinden.  © Soeren Stache/dpa

An dem Tag vor 80 Jahren hatten sowjetische Truppen die Überlebenden des deutschen Vernichtungslagers Auschwitz befreit.

Die zentrale Gedenkfeier organisiert die Gedenkstätte des ehemaligen Konzentrationslagers Sachsenhausen in Oranienburg. Berichte Überlebender sollen das Gedenken prägen und Mahnung bleiben. Auch Blumen werden niedergelegt.

Erwartet werden am 27. Januar in Oranienburg unter anderem Landtags-Präsidentin Ulrike Liedtke (66, SPD), Brandenburgs Bildungsminister Steffen Freiberg (43, SPD), der Berliner Kultursenator Joe Chialo (54, CDU) sowie Abgeordnete verschiedener Fraktionen aus Brandenburg und Berlin.

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Am Programm wirken Schülerinnen und Schülern mit, die sich im Unterricht intensiv mit Konzentrationslagern im Nationalsozialismus befassten, ein jüdisches Volkslied vortragen und Blumengebinde gestalteten.

Gedänkstätte bekam Zuspruch aber auch böse Mails von Rechten

Zu der Gedenkveranstaltung kommen zahlreiche Politiker, unter anderem auch der Berliner Kultursenator Joe Chialo (54, CDU).
Zu der Gedenkveranstaltung kommen zahlreiche Politiker, unter anderem auch der Berliner Kultursenator Joe Chialo (54, CDU).  © Britta Pedersen/dpa

Vertreter der AfD sind nicht eingeladen. Ein Sprecher der Stiftung Brandenburgische Gedenkstätten sagte der dpa: "Für die Nicht-Einladung der AfD haben wir viel Zuspruch erfahren. Vereinzelt sind aber auch anonyme Mails mit rechten Beschimpfungen bei uns eingegangen."

Nicht nur die Stiftung, sondern auch zahlreiche Angehörige Überlebender und Gäste würden eine Anwesenheit von AfD-Politikern als gezielte Provokation auffassen, die ein würdiges Gedenken an Mord und Verfolgung konterkariere.

In den Jahren zuvor hatte der brandenburgische Landtag mit zu der Gedenkveranstaltung eingeladen. Mit Verweis auf die Pflicht zur Neutralität wurden laut Landtagsverwaltung somit alle Fraktionen gleich behandelt und eingeladen.

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Um AfD-Politiker aber fernzuhalten, übernimmt nun allein die Gedenkstätten-Stiftung die Verantwortung für das Gedenken und entscheidet, wen sie dabeihaben will. Gedenkstätten in Deutschland beklagen seit längerem, dass rechtes Gedankengut auch an Erinnerungsorten gezeigt wird.

Titelfoto: Soeren Stache/dpa

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