Führungsbunker des DDR-Innenministeriums gestattet Besuchern seltene Einblicke

Von Anja Sokolow

Beiersdorf-Freudenberg - Der ehemalige Führungsbunker des DDR-Innenministeriums bei Freudenberg (Märkisch-Oderland) ist am kommenden Wochenende für Besucher zugänglich.

Hans-Jürgen Herget organisiert die Erkundung durch den Führungsbunker des Ministeriums des Innern der ehemaligen DDR.
Hans-Jürgen Herget organisiert die Erkundung durch den Führungsbunker des Ministeriums des Innern der ehemaligen DDR.  © Patrick Pleul/dpa

"Der Bunker 7001 ist ein Stück DDR-Geschichte zum Anfassen", erklärt Hans-Jürgen Herget, einer der Organisatoren der Führungen. Im Kriegsfall sollte von hier aus das öffentliche Leben der DDR gesteuert werden.

Der Bunker, der 1986 fertiggestellt wurde, besteht aus drei miteinander verbundenen Anlagen und war für 200 Menschen ausgelegt. Er verfügte über etwa 400 Telefonleitungen zu wichtigen Einrichtungen wie Polizei, Nationaler Volksarmee und Staatssicherheit. Die Technikräume und der Ministerraum sind noch gut erhalten.

Zweimal sei der Bunker für Übungszwecke durch den damaligen Innenminister Friedrich Dickel (SED) genutzt worden, berichtet Herget. Eine Besonderheit sei auch, dass der Bunker nur wenige Meter unter der Erde liege und damals den niedrigsten Sicherheitsstatus gehabt habe. "Der Bunker war nicht atombombensicher", so Herget.

Aus der Anlage führten circa 400 Telefonleitungen zur Polizei, Nationalen Volksarmee, Staatssicherheit, aber auch zu Betrieben und Feuerwehren.
Aus der Anlage führten circa 400 Telefonleitungen zur Polizei, Nationalen Volksarmee, Staatssicherheit, aber auch zu Betrieben und Feuerwehren.  © Patrick Pleul/dpa
Der Bunker samt sanitären Anlagen kann am 5. und 6. April zwischen 10 und 15 Uhr besichtigt werden.
Der Bunker samt sanitären Anlagen kann am 5. und 6. April zwischen 10 und 15 Uhr besichtigt werden.  © Patrick Pleul/dpa

Seltene Führungen am kommenden Wochenende

Besucher können den Bunker am 5. und 6. April zwischen 10 und 15 Uhr besichtigen, auch Kinder können teilnehmen. Vor den Führungen gibt es jeweils einen Kurzvortrag zur Geschichte und Technik des Bauwerks. Feste Zeiten für Führungen gibt es nicht.

Die Organisatoren empfehlen, feste Schuhe, warme Kleidung und Taschenlampen mitzubringen, da im Bunker nur teilweise Licht vorhanden ist. Der Bunker hat keine eigene Adresse, der Weg ist ab der Dorfkirche Freudenberg ausgeschildert. Führungen in dem Bunker finden nur zwei Mal im Jahr statt.

Titelfoto: Patrick Pleul/dpa

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