Fast so hoch ist wie der Berliner Fernsehturm: Hier steht bald ein Riesenwindrad
Von Monika Wendel
Schipkau - In der brandenburgischen Gemeinde Schipkau in der Lausitz soll sich ein mehr als 350 Meter hohes Windrad drehen - viel größer als herkömmliche Anlagen.
Im ersten Quartal sollen nach Angaben des Unternehmens Gicon in Dresden die Fundamente des bislang einmaligen Höhenwindrades gegossen werden, das fast so hoch ist wie der Berliner Fernsehturm.
Mit einer Inbetriebnahme der Forschungsanlage im Windpark Klettwitz (Landkreis Oberspreewald-Lausitz) werde im Herbst 2025 gerechnet.
Das Unternehmen spricht vom weltweit höchsten Windrad. Die Anlage auf einem ehemaligen Tagebau-Gelände hat eine Nabenhöhe von 300 Metern und erreicht samt Rotoren eine Höhe von rund 365 Metern. Bisherige Windenergieanlagen sind etwa halb so groß.
Das Projekt wird im Auftrag einer Tochtergesellschaft der Bundesagentur für Sprunginnovation - der Beventum GmbH - umgesetzt, wie Gicon ankündigte. "Das Interesse für weitere Windräder dieser Art ist sehr groß, und Gespräche mit ersten Nutzern laufen auf Hochtouren."
Es liefen Abstimmungen für weitere Standorte. Es gebe das Potenzial für 1000 weitere Höhenwindräder bis 2030.
Windpark Klettwitz lieferte erste Erkentnisse
Laut der Beventum GmbH ist für die erstmalige Errichtung eines solchen Höhenwindrades mit Kosten von 25 Millionen Euro zu rechnen.
"Wir werden die weltweit höchsten Windräder (...) bauen", so das Unternehmen. Sie sollen den besonders starken Höhenwind nutzen und als zweite Ebene in schon bestehende Windparks integriert werden.
Zunächst hatte ein installierter Mast zur Windmessung im Windpark Klettwitz Erkenntnisse für das Projekt geliefert.
Beventum aus Leipzig will nach eigener Darstellung innovative Windkrafttechnologien für die Wirtschaft nutzbar machen.
Titelfoto: Sebastian Willnow/dpa