Er saß nach Mauerfall im Gefängnis: Ex-DDR-Vizeminister Fritz Streletz ist tot

Von Jutta Schütz und Sabrina Szameitat

Oranienburg - Der frühere Vize-Verteidigungsminister der DDR, Fritz Streletz, ist tot. Er wurde 98 Jahre alt.

Fritz Streletz (†98), früherer Vize-Verteidigungsminister, war bis zum Schluss von der Notwendigkeit des Mauerbaus überzeugt. (Archivbild)
Fritz Streletz (†98), früherer Vize-Verteidigungsminister, war bis zum Schluss von der Notwendigkeit des Mauerbaus überzeugt. (Archivbild)  © Britta Pedersen/dpa

Der einstige Generaloberst starb am Montag nach langer, schwerer Krankheit in einer Pflegeeinrichtung in Oranienburg (Brandenburg), wie der Eulenspiegel-Verlag unter Berufung auf die Familie mitteilte.

Streletz, geboren im heutigen Polen (damals Oberschlesien), war nach dem Mauerfall zu fünfeinhalb Jahren Haft wegen Anstiftung zum Totschlag an DDR-Flüchtlingen verurteilt worden, musste aber nur einen Teil im Gefängnis verbüßen. Er sah sich als unschuldig, einen Schießbefehl an der Mauer hatte er geleugnet.

Streletz hatte nach dem Zweiten Weltkrieg und sowjetischer Kriegsgefangenschaft in der DDR-Volkspolizei Karriere gemacht.

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1971 wurde er zum Sekretär des Nationalen Verteidigungsrates der DDR ernannt, später wurde er Stellvertreter von Verteidigungsminister Heinz Keßler.

Zusammen mit seinem früheren Chef hatte Streletz 2011 das Buch "Ohne die Mauer hätte es Krieg gegeben" herausgebracht. Darin verteidigte er den Mauerbau als notwendig und richtig.

Titelfoto: Britta Pedersen/dpa

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