Schock in Brandenburger Kirche: Decke stürzt plötzlich ein!
Grüneberg/Löwenberger Land (Oberhavel) - Das hätte böse enden können: In der Dorfkirche von Grüneberg im Kreis Oberhavel sind große Teile der Decke eingestürzt - zum zweiten Mal, denn in den 1980er Jahren soll das Dach schon einmal zusammengebrochen sein.
"Die Gemeinde Grüneberg ist wieder mal geprüft", sagte der evangelische Pfarrer Reinhard Kees am Dienstag. Doch die Kirchengemeinde hatte großes Glück. "Wir sind alle heilfroh, dass wir an dem Sonntag keinen Gottesdienst hatten", erklärte der Geistliche.
"Es sieht schlimm aus." Der vordere Teil des Kirchenschiffes mit dem Altarraum ist von großen Trümmern begraben.
Die Bretter sollen am Sonntag mit lautem Knallen von der Decke gekommen sein. Auch Kirchenbänke liegen unter einer dicken Schicht aus Schutt, Dachpappe und gesplittertem Holz, wie der Kirchenkreis Oberes Havelland mitteilte.
Die evangelische Dorfkirche bleibt nun erst einmal zu. "Wir wissen nicht, ob da noch mehr runterkommt", meinte der Pfarrer.
Er hat aber schon einen Plan, um dennoch Gottesdienste und Konzerte im Sommer zu veranstalten. Er wolle auf dem Kirchplatz nun ein Zelt aufstellen lassen.
Keine Feuchtigkeit: War die Deckenlast für die Kirche aus dem 13. Jahrhundert zu hoch?
Die frühgotische Kirche in Grüneberg, ein Ortsteil der Gemeinde Löwenberger Land, stammt aus der zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts und soll eines der ältesten Bauwerke des Dorfes sein. Beim Vorbeilaufen hatte jemand am Sonntag ein lautes Knallen aus dem Inneren der Kirche gehört und Kontakt mit der Kirchengemeinde aufgenommen, wie der Kirchenkreis berichtete.
Das Ausmaß des Schadens konnte noch nicht beurteilt werden. Nach einer ersten Bestandsaufnahme sei Feuchtigkeit als Ursache auszuschließen, hieß es. Die Deckenlast sei offensichtlich zu groß gewesen, sagte Bauingenieur Winfried Günther vom Bauausschuss im Kirchenkreis Oberes Havelland laut Mitteilung.
Ein Statiker soll nun bei der Untersuchung der Deckenkonstruktion helfen.
Titelfoto: Stefan Determann/Kirchenkreis Oberes Havelland,/dpa