DDR-Geschichte hautnah: Ex-Führungsbunker öffnet seine Luke

Beiersdorf-Freudenberg - Der ehemalige Führungsbunker des DDR-Innenministeriums in der Nähe von Freudenberg (Märkisch-Oderland) ist am kommenden Wochenende für Besucher geöffnet.

In dem DDR-Bunker in Beiersdorf-Freudenberg steht ein alter Stromgenerator.
In dem DDR-Bunker in Beiersdorf-Freudenberg steht ein alter Stromgenerator.  © Patrick Pleul/dpa

"Im Kriegsfall sollte von diesem Bunker aus das öffentliche Leben in der DDR aufrechterhalten werden", erklärt Hans-Jürgen Herget, einer der Organisatoren von Führungen durch den Bunker.

Aus der Anlage führten laut Herget etwa 400 Telefonleitungen zur Polizei, Nationalen Volksarmee, Staatssicherheit, aber auch zu Betrieben und Feuerwehren. Die Technikräume sowie die Belüftungs- und Kühlanlagen seien noch heute gut erhalten. Auch der Ministerraum könne besichtigt werden.

Der 1986 fertiggestellte Bunker besteht aus insgesamt drei Anlagen, die durch Tunnel miteinander verbunden sind. Zweimal sei der Bunker für Übungszwecke durch den damaligen Innenminister Friedrich Dickel (SED) genutzt worden, berichtet Herget. Er sei für 200 Leute ausgelegt.

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Eine Besonderheit sei auch, dass der Bunker nur wenige Meter unter der Erde liege und damals den niedrigsten Sicherheitsstatus hatte. "Der Bunker war nicht atombombensicher", so Herget. Er sei heute ein Stück DDR-Geschichte zum Anfassen.

Hans-Jürgen Herget ist der Organisator für Führungen durch den DDR-Bunker des ehemaligen Innenministeriums und schaut durch ein Schleusenfenster.
Hans-Jürgen Herget ist der Organisator für Führungen durch den DDR-Bunker des ehemaligen Innenministeriums und schaut durch ein Schleusenfenster.  © Patrick Pleul/dpa
Bei der Führung in der unterirdischen Anlage ist auch der Schaltraum für die Telekommunikation zu sehen.
Bei der Führung in der unterirdischen Anlage ist auch der Schaltraum für die Telekommunikation zu sehen.  © Patrick Pleul/dpa
In dem ehemaligen Führungsbunker sind die Toilettenanlagen noch vorhanden.
In dem ehemaligen Führungsbunker sind die Toilettenanlagen noch vorhanden.  © Patrick Pleul/dpa

Bunkertour mit Taschenlampen

Hans-Jürgen Herget zeigt den Aufbau der Bunkeranlage auf einer Übersichtskarte.
Hans-Jürgen Herget zeigt den Aufbau der Bunkeranlage auf einer Übersichtskarte.  © Patrick Pleul/dpa

Pro Jahr steht er Besuchern nur an zwei Wochenenden offen - einmal im Frühjahr und einmal im Herbst. Am 12. und 13. Oktober ist der Bunker jeweils zwischen 10 und 15 Uhr geöffnet.

Vor den Führungen findet jeweils ein Kurzvortrag zur Geschichte und Technik des Bauwerks statt. Feste Zeiten für Führungen gibt es nicht.

Die Besucher sollten den Organisatoren zufolge feste Schuhe und warme Kleidung tragen. Auch Taschenlampen werden empfohlen, da im Bunker nur teilweise Licht vorhanden ist.

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Die Führung ist demnach auch für Kinder in Begleitung geeignet. Der Bunker hat keine eigene Adresse. Der Weg dorthin ist ab der Dorfkirche Freudenberg ausgeschildert.

Titelfoto: Patrick Pleul/dpa (Bildmontage)

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