Dach von altem Flugzeughangar stürzt ein: Jugendlicher (17) verschüttet
Schönwalde-Glien (Havelland) - Bei dem Teileinsturz eines Daches ist am Donnerstagnachmittag ein 17-Jähriger auf dem Gelände einer ehemaligen Kaserne in Schönwalde verschüttet und schwer verletzt worden.
Der Jugendliche musste von Rettungskräften unter den Trümmern geborgen und anschließend mit einem Rettungshubschrauber in eine Spezialklinik nach Berlin geflogen werden.
Zuvor soll der 17-Jährige gemeinsam mit einem 16 Jahre alten Freund unbefugt in das leerstehende Kasernengelände eingedrungen sein, wie die Polizei am Freitag mitteilte.
Demnach sollen sie eine Axt mit sich geführt und damit auf die Stützpfeiler eines alten Hangars eingeschlagen haben.
Während der 17-Jährige sich noch in dem Gebäude befand, stürzte dann gegen 16.10 Uhr plötzlich das Dach ein und begrub ihn unter sich. Sein Freund war bereits außerhalb des Hangars und wählte umgehend den Notruf.
Nach TAG24-Informationen vom Unfallort soll zufällig ein Mann an dem Gelände vorbeigekommen und sofort zu Hilfe geeilt sein.
Jugendlicher muss schwer verletzt in Spezialklinik nach Berlin ausgeflogen werden
Gemeinsam mit dem 16-Jährigen habe der Ersthelfer vergeblich versucht, den Verschütteten zu befreien.
Der Freund des Verunglückten erlitt durch den Dacheinsturz leichte Verletzungen und wurde ebenfalls in ein Krankenhaus gebracht.
Die Polizei verständigte die Angehörigen der Jugendlichen und sicherte Spuren am Unfallort.
Gegen die beiden Teenager wurden Anzeigen wegen Hausfriedensbruchs und fahrlässiger Körperverletzung aufgenommen.
Zur Höhe des entstandenen Sachschadens konnte die Polizei zunächst keine Angaben machen.
In den 1930er-Jahren wurde in Schönwalde ein Fliegerhorst der Luftwaffe errichtet. Das Gelände wurde nach dem Zweiten Weltkrieg von den russischen Besatzungstruppen übernommen.
Zunächst waren noch Flugzeuge dort stationiert, später Hubschrauber, bevor schließlich nur noch die Kasernen genutzt wurden. Seit dem Abzug der russischen Truppen Anfang der 1990er-Jahre stehen die Gebäude leer. Auf dem Gelände finden immer wieder illegale Partys statt.
Titelfoto: 7aktuell.de / Christian Pörschmann