Baumblütenfest in Werder: Los ging es mit hausgemachten Weinen im Grünen

Werder (Havel) - Das Baumblütenfest in Werder zieht jedes Jahr Tausende Besucher in die Stadt an der Havel.

Vom 27. April bis 5. Mai öffnen die Obsthöfe und Gärten ihre Türen. Das traditionelle große Volksfest vom 3. bis 5. Mai soll dann ein großes Angebot für Kinder und Erwachsene bieten.
Vom 27. April bis 5. Mai öffnen die Obsthöfe und Gärten ihre Türen. Das traditionelle große Volksfest vom 3. bis 5. Mai soll dann ein großes Angebot für Kinder und Erwachsene bieten.  © Jens Kalaene/dpa

Im Mittelpunkt steht dabei der Genuss von Wein in lieblicher Landschaft. In diesem Jahr ist das eigentliche Volksfest deutlich verkürzt, doch es gibt auch weitere Programmpunkte.

Die "Blüte" - wie das Fest oft von Einheimischen genannt wird - begann am Samstag bei frühlingshaft warmem Wetter. Die Besucher kamen am Auftaktwochenende zu rund 20 Höfen und Gärten in der Innenstadt und auf die Plantagen rundum, um Obstweine im Grünen zu verköstigen. Ein Wermutstropfen: Viele Blüten sind bei Nachtfrösten im April erfroren.

Ein Rummel mit verschiedenen Fahrgeschäften zieht ab dem 1. Mai in die Stadt. Ab dem 3. Mai beginnt dann das klassische Volksfest mit großen Musik-Acts, Bühnen und einem großen Markt. Das gesamte Fest - es ist in diesem Jahr die 145. Ausgabe - endet am 5. Mai.

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Die Stadt Werder hebt mit Blick auf das Fest mehrere Traditionen besonders hervor. Nach dem Baumblütenball stand am Sonntag ein Wettbewerb für Laufbegeisterte im Stadtwald an. Am kommenden Mittwoch, dem 1. Mai-Feiertag, steht das Hähne-Wettkrähen an.

Es gewinnt das Tier, das zwischen 10 und 11 Uhr am häufigsten kräht, wie die Stadt mitteilte. Am Samstag, 4. Mai, erreicht das Fest mit dem traditionellen Umzug durch die Innenstadt (ab 11 Uhr) seinen Höhepunkt - mit dabei stets die Baumblütenkönigin. Zum Ausklang ist erneut ein Feuerwerk geplant.

Wie kommen Besucher zum Baumblütenfest?

Seit 1879 laden Obstbauern in Werder die Besucher ein, sich im Frühling auf ihren Plantagen umzusehen, die Blüte von Apfel- oder Kirschbäumen zu feiern und Obstweine zu genießen.
Seit 1879 laden Obstbauern in Werder die Besucher ein, sich im Frühling auf ihren Plantagen umzusehen, die Blüte von Apfel- oder Kirschbäumen zu feiern und Obstweine zu genießen.  © Jens Kalaene/dpa

Die Stadt vor den Toren Potsdams ist gut angebunden. Aus der Landeshauptstadt fahren in dichtem Takt Busse. Aus Berlin verkehrt im 30-Minuten-Takt eine Regionalbahn.

Autofahrer müssen im innerstädtischen Bereich Werders mit Einschränkungen rechnen. Sie können ihr Auto am Stadtrand abstellen und mit einem Shuttle-Bus die verschiedenen Stationen anfahren. Auch mit den Schiffen der Weißen Flotte in Potsdam ist das Fest zu erreichen.

Seit 1879 laden Obstbauern in Werder die Besucher ein, sich im Frühling auf ihren Plantagen umzusehen, die Blüte von Apfel- oder Kirschbäumen zu feiern und Obstweine zu genießen.

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Das Fest ist mittlerweile wohl das bekannteste Volksfest rund um Potsdam. Seit jeher gab es Bemühungen, das Niveau des Festes anzuheben und den Ruf des reinen Saufgelages abzulegen.

Das Baumblütenfest geht in diesem Jahr mit einer verkürzten Ausgabe an den Start. Die 27.000 Einwohner große Stadt reagiert damit auf ein finanzielles Defizit im vergangenen Jahr.

2023 hatte die Veranstaltung bereits eine Neuausrichtung erfahren: Es sollte nach Gewaltexzessen seriöser zugehen. Es kam laut Stadt aber auch zu weit höheren Kosten als erwartet. Mit Blick auf die jetzige Verkürzung der Veranstaltung teilte die Stadt auf ihrer Internetseite mit: "Das Festdefizit soll damit sinken, die Qualität des Festes aber verbessert werden."

Titelfoto: Jens Kalaene/dpa

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