Anschlag auf Auto des Judenhass-Beauftragten: "Erschreckend und inakzeptabel"
Templin - Das Privatauto des Brandenburger Antisemitismusbeauftragten Andreas Büttner (51) ist in dessen Wohnort Templin (Landkreis Uckermark) beschädigt worden.
Es sei "ein Anschlag verübt worden", sagte ein Sprecher der Landtagsverwaltung.
Unbekannte hätten demnach am Donnerstagabend den Wagen mit "rechtsextremen verfassungsfeindlichen Symbolen" beschädigt.
Der Lack sei zerkratzt und zum Teil auch beschmiert worden. Der Staatsschutz hat die Ermittlungen übernommen. Die Polizei bestätigte den Vorgang.
"Ich habe das gestern Abend mitbekommen, als ich aus dem Wahlkreisbüro rauskam, und anschließend angezeigt", sagte Büttner. Sein Wagen sei mit rechtsextremen Symbolen zerkratzt worden.
SPD-Politikerin verurteilt Attacke
Erst im Juni war der Linken-Abgeordnete im Landtag zum ersten Beauftragten des Landes für die Bekämpfung des Antisemitismus gewählt worden.
Seitdem habe er keine Anfeindungen erlebt, betonte Büttner.
In Templin gebe es immer wieder Zerstörungen an der Gedenktafel für die alte Synagoge im Ort, aber gegen ihn selbst habe sich bisher kein Angriff gerichtet.
"Ich bin kein ängstlicher Mensch", so Büttner. Der Angriff zeige, wie wichtig die Funktion des Beauftragten ist und dass man Antisemitismus bekämpfen müsse. Weiter wolle er das politisch nicht bewerten, sagte er.
"Dieser Angriff ist erschreckend und inakzeptabel", erklärte die Brandenburger Landtagspräsidentin Ulrike Lietdke (65, SPD). Der Vorfall zeige leider noch einmal, wie wichtig das konsequente Vorgehen gegen Antisemitismus und rechtsextreme Umtriebe im Land Brandenburg sei.
"Ich hoffe, dass die Täter schnell ermittelt und strafrechtlich belangt werden können", ergänzte sie.
Titelfoto: TAG24, Soeren Stache/dpa (Bildmontage)