Am Montag droht Verkehrschaos: Brandenburger Bauern wollen Autobahnen blockieren
Potsdam/Neuruppin/Perleberg: Achtung, erhöhte Staugefahr! Zum Start der neuen Woche wollen Landwirte in ganz Brandenburg Straßen und Autobahnauffahrten mit ihren Traktoren blockieren.
Die Proteste gegen Sparpläne der Bundesregierung dürften landesweit Verkehrsstörungen auslösen. Auch in der Hauptstadt Berlin ist eine Kundgebung angemeldet.
Die Wut der Bauern ist groß: Sie wollen Agrardiesel-Subventionen nicht hinnehmen und ihre Proteste trotz Nachbesserungen der Bundesregierung nicht stoppen. Zudem herrscht die Sorge, extreme Kräfte wollten die Bauern-Proteste instrumentalisieren.
Die Landwirte wollen teils schon am frühen Montagmorgen mit ihren Traktoren losfahren. Ihr Ziel: Autobahnauffahrten an zentralen Verkehrsachsen wie der A24, der A11 und andren Strecken.
In den Landkreisen Prignitz, Ostprignitz-Ruppin und Barnim sollen es Blockaden geben. Aber auch in den anderen Regionen wollen die Bauern mit Trecker-Korsos den Verkehr aufhalten.
Viele Traktoren wollen am Montagmorgen auch durch die Innenstadt von Potsdam rollen bis zur Staatskanzlei, um dort eine Protestnote zu übergeben, wie der Kreisbauernverband ankündigte.
Polizei rechnet landesweit mit Verkehrsbehinderungen
Protestaktionen sind laut Landesbauernverband auch an Supermärkten und Tankstellen vorgesehen. Insgesamt sind nach Polizei-Angaben für Montag rund 30 Versammlungen angemeldet. Auch Spediteure und Handwerker signalisierten Unterstützung für die Proteste.
Der Sprecher des Polizeipräsidiums in Potsdam, Mario Heinemann, sagte, alles deute auf einen friedlichen Protest hin. Absprachen mit den Veranstaltern der Versammlungen seien kooperativ abgelaufen.
Die Polizei rechnet landesweit mit Verkehrsbehinderungen: "Das kommt was auf uns zu." Die Polizei wird am Montag für die Sicherheit im Verkehr im Einsatz sein.
Verboten wurde keine der angemeldeten Aktionen. Die Polizei teilte mit, das Grundrecht der Versammlungsfreiheit sei ein hohes Gut, das es zu schützen gelte. "Eine Autobahnabfahrt oder Bundesstraße allein ist von vornherein kein Grund, eine Versammlung zu verbieten." Wichtig ist auch, dass Rettungsdienste und Feuerwehren während der Protestwoche nicht behindert werden.
Wer am Montagmorgen zur Arbeit losmuss, sollte möglicherweise umplanen. Auch das Bildungsministerium rechnet damit, dass Schüler nicht rechtzeitig zum Unterricht kommen. Lehrkräfte sollten unter anderem Distanzunterricht organisieren.
Titelfoto: Patrick Pleul/dpa