100 Jahre Loriot: Heimatstadt würdigt Vicco von Bülow mit Festwoche
Brandenburg/Havel - Die Stadt Brandenburg an der Havel rechnet anlässlich des 100. Geburtstags von Loriot mit Fans des großen Humoristen auch aus ganz Deutschland.
Vicco von Bülow wurde in der Havelstadt geboren und 1991 zum Ehrenbürger ernannt. Zu seinem 100. organisieren Theater und Museen ein Festprogramm und erinnern an seine berühmten Sketch-Klassiker.
Es gibt Stadtführungen auf den Spuren Loriots. Seine Kunstfigur des gehörnten Waldmopses aus einem schrägen Sketch steht mehr als 25-fach als Bronzeskulptur in der Stadt.
"Bei vielen Brandenburgerinnen und Brandenburgern gibt es vor allem eine emotionale Verbundenheit zu Loriot, weil sein Humor respektvoll, er nahbar und authentisch und auch sein Bekenntnis zu seiner Heimatstadt echt war", sagte Oberbürgermeister Steffen Scheller (CDU) am Dienstag.
Auch Susanne von Bülow, eine Tochter von Loriot, sei der Stadt sehr verbunden. Sie wolle den Geburtstag bei ihrer Mutter am Starnberger See verbringen, aber Ende November nach Brandenburg/Havel kommen, sagte Scheller.
"Heile Welt": Loriot-Schau mit Originalzeugnissen in Brandenburg/Havel zu sehen
Es galt als Sensation, als Loriot nach Jahrzehnten erstmals seine Geburtsstadt besuchte. 1985 hatte er dort im Dommuseum seine erste Ausstellung in der DDR eröffnet, die laut Stadt "unter dem Radar" der Staatsmacht vorbereitet wurde.
Es gab Berichte, dass sich damals auch die Stasi für ihn interessierte. "Sie war bei der Ausstellungseröffnung an allen Ecken und Ende da", sagte die Vorsitzende des Domstifts in Brandenburg/Havel, Marianne Schröter.
Die Schau ist jetzt mit Originalzeugnissen, die von der Familien von Bülow stammen, rekonstruiert und ab 12. November bis Ende Mai 2024 unter dem Titel "Heile Welt" zu sehen. An diesem Sonntag gibt es zudem eine Matinee in der Taufkirche Loriots.
Nach der Wende engagierte sich der berühmte Humorist, der am Starnberger See im Alter von 87 Jahren starb, mit einer Stiftung für Kulturdenkmale und soziale Zwecke in der Stadt. Nicht weit entfernt, im Berliner Stadtteil Charlottenburg, hatte er einen Zweitwohnsitz.
Titelfoto: Karlheinz Schindler/dpa