Zehntausende Straftaten im ÖPV: Anstieg erwartet!
Von Tatjana Bojic
Stuttgart - Jeden Tag nutzen Tausende Menschen den öffentlichen Verkehr, um etwa zur Arbeit zu fahren - immer öfter werden sie dabei Opfer von Kriminalität.
Ausgehend von 83.597 Straftaten im öffentlichen Personenverkehr (ÖPV) in Baden-Württemberg im Jahr 2023 ist für das Jahr 2024 mit einem Anstieg der Fallzahlen zu rechnen, heißt es in einer Antwort des Verkehrsministeriums auf eine Anfrage der Landtags-CDU.
Auch in Bezug auf die Anzahl der Opfer gehe man von einem Anstieg aus (2023: 9.007 Opfer).
Der verkehrspolitische Sprecher der Landtags-CDU, Thomas Dörflinger, sagt dazu: "Die Sicherheit, auch die gefühlte Sicherheit, darf im öffentlichen Nahverkehr nicht an finanziellen Hürden scheitern.
Angesichts steigender Opferzahlen im öffentlichen Verkehr ist es unsere Pflicht entschlossen zu handeln. Das bedeutet eine verstärkte Polizeipräsenz und Schwerpunktkontrollen in problematischen Bereichen."
Opferschutz gehe vor Datenschutz, weshalb der Ausbau von Videokameras in Bahnhöfen, U-Bahn-Stationen und auch im Zug wichtig seien.
"Am Ende müssen aber die Verkehrsverträge dem Sicherheitsgedanken stärker berücksichtigen als bisher. Sicherheit ist kein Luxus, sondern eine Grundvoraussetzung für die Mobilität der Menschen in Baden-Württemberg", sagte Dörflinger.
Winfried Hermann: Sicherheit der Fahrgäste hat oberste Priorität
Verkehrsminister Winfried Hermann (72, Grüne) betonte, die Sicherheit der Fahrgäste habe schon lange oberste Priorität in den Verkehrsverträgen mit den Betreibergesellschaften.
Es gebe klare Maßnahmen. "Dank der kostenlosen Mitfahrt sind mehr Kriminalpolizistinnen und -polizisten in den Zügen und können wie uniformierte Kolleginnen und Kollegen eingreifen, wenn es schwierige Situationen gibt", sagte Hermann.
Der ÖPV bietet laut dem Verkehrsministerium eine Vielzahl von Gelegenheiten, Straftaten zu begehen. "Wo viele Menschen aufeinandertreffen, können Zwietracht und Konflikte entstehen."
Titelfoto: Christoph Schmidt/dpa