"Störchen-Plage" hält 450-Einwohner-Dorf auf Trab
Hohenfels - Sie bringen Kot, Lärm und fressen alles weg: Die Rede ist nicht von Tauben, sondern von Störchen. Die streng geschützten Vögel belagern einen Ortsteil in der Gemeinde Hohenfels unweit vom Bodensee.
Laut Bürgermeister Florian Zindeler kommen etwa 100 Vögel auf 450 Anwohner. Die Zahl der Störche nehme weiter zu, es gebe immer mehr Nester, berichtet der CDU-Politiker. Zuvor hatte der "Südkurier" darüber berichtet.
Man frage sich, wie es in den kommenden Jahren weitergehe, sagt der Bürgermeister. Mittelfristig werde man von einer Plage sprechen müssen.
Mit einem offenen Brief wandte sich der Kommunalpolitiker schon an das Land Baden-Württemberg und verschiedene Landtags- und Bundestagsabgeordnete.
Sein Anliegen: Das Ministerium müsse sich mittelfristig einen Masterplan, einen Leitfaden, zum Umgang mit geschützten Arten in besonders betroffenen Städten und Gemeinden erarbeiten, so Zindeler. Der Wunsch wäre, dass man das Resultat vom Schutz bis zum Ende denke.
Wie viele Störche genau in Hohenfels sind, kann der Bürgermeister nicht sagen. Als Flächengemeinde habe man nicht den perfekten Überblick. Aber: "Wir stellen fest, wenn die Landwirte ihre Felder bestellen, dass der Flurfunk zwischen den Störchen sehr gut funktioniert. Sie sammeln sich dann vor Ort, weil dort ist natürlich die Fläche bereit fürs Essen."
Titelfoto: David Pichler/dpa