Vorbild Donald Trump: Spaßvögel taufen Seen und Teiche im Südwesten um!

Von Martin Oversohl

Stuttgart - Was der US-Präsident Donald Trump (78) mit dem Golf von Mexiko gemacht hat, das können Spaßvögel im Südwesten auch. Aus dem Bodensee wird somit kurzerhand der "Golf von Konstanz" - zumindest auf der Google-Karte.

Der Albstausee im Südschwarzwald wurde zum "Golf von St. Blasien".
Der Albstausee im Südschwarzwald wurde zum "Golf von St. Blasien".  © Bernd Weißbrod/dpa

Derzeit werden reihenweise Kiesgruben, Dorftümpeln und Entenweihern, aber auch Hafenbecken und Baggerseen klangvolle Namen wie "Golf von Karlsruhe", "Golf von Schwaben" und "Golf von St. Blasien" zugeteilt. Auch in anderen Regionen zwischen Nordsee und Chiemsee wimmelt es in Deutschland nur so vor lauter Golfs.

Die kreativen Taufen sind zumindest indirekt vor allem Donald Trump zu verdanken. Der hatte angeordnet, die bis dato allgemein als "Golf von Mexiko" bekannte Meeresbucht zwischen den USA, Mexiko und Kuba fortan nur noch "Golf von Amerika" zu nennen.

Daran soll sich nach Vorstellung des Weißen Hauses die ganze Welt halten. Und tatsächlich begann Google Maps nach Trumps Umbenennungsdekret, die Bezeichnung "Golf von Amerika" für Nutzer in den USA zu verwenden. Nutzern in Mexiko wird weiterhin "Golf von Mexiko" angezeigt.

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Wer sich aus anderen Ländern einloggt, bekommt beide Namen zu sehen, wobei "Golf von Amerika" in Klammern gesetzt ist. Auch Apple Maps hat in einigen Browsern auf den US-Namen umgestellt.

Der künstlich angelegte Max-Eyth-See in Stuttgart hieß zeitweise "Max-Eyth Golf".
Der künstlich angelegte Max-Eyth-See in Stuttgart hieß zeitweise "Max-Eyth Golf".  © Bernd Weißbrod/dpa

Google macht Einträge rückgängig

Um neue Ortsbezeichnungen in die Welt zu setzen, muss man aber nicht erst ins Weiße Haus einziehen, es reicht eine Anmeldung als ganz normaler Nutzer des Kartendienstes. Mit einem Konto kann ein sogenannter Point of Interest definiert werden, meist eine Sehenswürdigkeit, es können Beschreibungen und auch Fotos hinzugefügt werden.

Die Umbenennungen haben oft nur eine kurze virtuelle Existenz. Google macht Einträge wie diese schnell wieder rückgängig. "Google kontrolliert seit einigen Jahren solche Einträge relativ engmaschig", sagt Georg Glasze vom Institut für Geographie der Friedrich-Alexander-Universität in Erlangen.

Titelfoto: Bernd Weißbrod/dpa

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