Überraschender Zoll-Besuch: Shisha-Bars, Tankstellen und Tabakläden im Visier
Sigmaringen/Karlsruhe - Achtung, der Zoll steht vor der Tür! In Landkreisen in Baden-Württemberg kam es im Laufe der vergangenen Tage zu Durchsuchungen von Tankstellen, Shisha-Bars und Tabakläden. Dabei wurde der Zoll fündig.
In gleich drei Landkreisen schlugen Zöllner in der vergangenen Woche zu. Das Ziel war eine Kontrolle der Verpackungsgrößen von Wasserpfeifentabak.
Hintergrund der Aktion war die seit Juli bestehende Regelung, dass nur noch in Kleinverpackungen bis 25 Gramm entsprechend verkauft werden darf.
Was viele (noch) nicht wussten: Das vorrätige gewerbliche Halten von größeren Verpackungen oder der portionsweise Verkauf von Kleinverpackungen stellt von nun an eine Ordnungswidrigkeit dar.
Die Beamten konnten anlässlich ihrer Kontroll-Tour zudem weitere Dinge aufspüren: So seien zahlreiche unversteuerte Substitute in Form von Einwegzigaretten und Liquids für E-Shishas entdeckt worden.
Die Kontrollmaßnahmen hatten die Einleitung von vier Ordnungswidrigkeitenverfahren, vier Strafverfahren und der Beschlagnahme von über 60 Kilogramm Wasserpfeifentabak und Substituten zur Folge.
In einem Fall entdeckten die Beamten sogar sogenannte CBD-Blüten. Dabei handelt es sich um die Blüten der Marihuanapflanze, welche je nach THC-Gehalt eine berauschende Wirkung hervorrufen und nicht legal sind. Gegen den Besitzer des Shops wurde ein Ermittlungsverfahren eingeleitet.
Zoll hat auch in Karlsruhe ganze Arbeit geleistet
Bereits am Dienstag hatten Beamte des Hauptzollamts Karlsruhe im Rahmen eines gemeinsamen Einsatzes mit der Polizei in Karlsruhe unter anderem eine große Menge an unversteuertem Tabak sichergestellt.
Am 11. Juli standen vor allem Shisha-Bars und Shisha-Verkaufsstellen im Fokus der Ermittler.
Während der Kontrolle konnten zahlreiche Verstöße festgestellt werden, wobei ein Prüfobjekt in der Karlsruher Innenstadt dabei besonders ins Auge stach.
In diesem Fall sei es zu dem dreisten Versuch eines Ladeninhabers gekommen, die Beamten vorsätzlich zu täuschen, bestätigte Alina Holm, Sprecherin beim Hauptzollamt Karlsruhe.
In dem Verkaufsgeschäft schien auf den ersten Blick alles ordnungsgemäß vonstatten zu gehen. Lediglich eine geringe Menge an nicht verkehrsfähigem Tabak konnte vor Ort festgestellt werden. Bei der Überprüfung der angrenzenden Räumlichkeiten wurden die Einsatzkräfte jedoch in einer vom Ladenlokal abgetrennten Toilette fündig.
Versteck war gut, aber nicht gut genug
In dem vermeintlich kleinen, gewöhnlichen WC befand sich hinter der geöffneten Tür ein versteckter Eingang zu einem Lagerraum, welcher nur beim Verschließen der Tür zum Vorschein kam. Hierbei entdeckten die Beamten sowohl illegalen unversteuerten als auch nicht mehr verkehrsfähigen Wasserpfeifentabak. Insgesamt stellte der Zoll vor Ort mehr als 210 Kilogramm Wasserpfeifentabak sicher.
Die Bilanz kann sich sehen lassen: Allein an diesem Tag konnten 300 Kilogramm Wasserpfeifentabak und über 100 unversteuerte E-Shishas beschlagnahmt werden. Ferner wurden in diesem Zusammenhang drei Strafverfahren wegen des Verdachts der Hinterziehung von Tabaksteuer eingeleitet. Die weiteren Ermittlungen diesbezüglich dauern an.
Titelfoto: Zoll