Selbstfahrende Busse starten im Südwesten: Hier könnt Ihr einsteigen!

Mannheim/Friedrichshafen - Mannheim und Friedrichshafen testen ab sofort je zwei sogenannte autonome Kleinbusse für den öffentlichen Personennahverkehr.

Die autonomen Busse werden nun in den öffentlichen Verkehr gelassen.
Die autonomen Busse werden nun in den öffentlichen Verkehr gelassen.  © Felix Kästle/dpa

Jedes Fahrzeug wird als Teil des Projektes "RABus" bis zu zehn Passagieren Platz bieten, hat zwar einen Sicherheitsfahrer an Bord, kann aber selbstständig fahren, wie das Verkehrsministerium mitteilte.

Für das Projekt liege eine der bundesweit ersten Erprobungsgenehmigungen für das sogenannte hochautomatisierte Fahren vor. "Damit hebt Baden-Württemberg das autonome Fahren mit Shuttleverkehren auf die nächste Stufe und macht so einen deutlichen technologischen Schritt nach vorne", sagte Verkehrsminister Winfried Hermann (72, Grüne).

Beim hochautomatisierten Fahren fährt ein Fahrzeug unter vorgegebenen Voraussetzungen selbst, ein Eingreifen des Menschen soll nicht mehr notwendig sein. Der Verband Deutscher Verkehrsunternehmen spricht in Bezug auf RABus von einer "Sonderstellung" und verweist unter anderem auf eine deutlich fortgeschrittenere Technologie im Vergleich zu ähnlichen Projekten sowie der engen Verknüpfung mit ÖPNV-Betreibern.

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"RABus" steht für "Reallabors für den Automatisierten Busbetrieb im ÖPNV". Zunächst sollen die Busse laut Projektpartner ohne Passagiere fahren. Wer ab voraussichtlich Ende Oktober mitfahren will, muss nichts dafür zahlen, sich allerdings vorher anmelden.

Ein Sicherheitsfahrer überprüft den Bus während der Fahrt.
Ein Sicherheitsfahrer überprüft den Bus während der Fahrt.  © Felix Kästle/dpa

Kleinbusse fahren in der Stadt sowie im Umland

Das Projekt wird wissenschaftlich unter anderem vom Karlsruher Institut für Technologie (KIT) begleitet. Das Land fördert das Projekt, das bis Dezember läuft, mit knapp 14 Millionen Euro. Die Technik für das autonome Fahren stammt von dem Automobilzulieferer ZF in Friedrichshafen.

In Friedrichshafen sollen die Kleinbusse laut Verkehrsministerium sowohl innerhalb der Stadt fahren als auch im Umland - und dort dann mindestens 60 km/h. "Dabei werden die automatisierten Fahrzeuge im Mischverkehr mit allen übrigen Verkehrsmitteln eingesetzt", sagte eine Sprecherin.

Die Strecke umfasst demnach 20 Haltestellen. In Mannheim sollen die Busse im Wohngebiet Franklin auf dem ehemaligen US-Militärgelände eingesetzt werden und acht Haltestellen anfahren.

Titelfoto: Felix Kästle/dpa

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