Ministerin macht Ernst: Kommt jetzt das Handyverbot an Schulen?

Von David Nau

Stuttgart - Kultusministerin Theresa Schopper (63, Grüne) will die private Nutzung von Handys an Schulen in Baden-Württemberg einschränken.

Theresa Schopper (63, Bündnis 90/Die Grünen) will Kinder im Schulumfeld besser schützen.  © Bernd Weißbrod/dpa

Eine schulgesetzliche Regelung mit klaren Leitplanken für den Umgang mit Smartphones an Schulen sei in Planung, teilte das Ministerium der Deutschen Presse-Agentur in Stuttgart mit.

"Es geht mir um den Schutz unserer Kinder und Jugendlichen", sagte Schopper der dpa. Die negativen Einflüsse von Smartphones seien inzwischen ausreichend belegt.

Als Beispiele nannte Schopper Folgen für die Konzentrationsfähigkeit, das Lernvermögen und die mentale Gesundheit. Auch könnten diese zu Cybermobbing oder emotionaler Vereinsamung führen. "Es ist Zeit, zu handeln", sagte die Ministerin.

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Gemeinsames Ziel müsse sein, dass Kinder und Jugendliche nicht unentwegt mit zerstreuenden Inhalten bombardiert würden. "Deshalb brauchen wir klare, altersgerechte Regelungen an unseren Schulen, die auf breite Akzeptanz stoßen", sagte Schopper.

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Schopper: Es braucht angemessene Altersbeschränkungen und Alterskontrollen

Handys während der Pause tabu? Genaue Regeln sollen nun erarbeitet werden.  © Sebastian Kahnert/dpa-Zentralbild/dpa

Wie genau die Regeln aussehen sollen, sagte die Ministerin nicht. Details müssten nun erarbeitet werden, teilte ein Sprecher mit. Bislang kann jede Schule selbst festlegen, ob sie die Nutzung von Handys etwa in der Pause über die Hausordnung der Schule verbietet.

Mit ihrem Vorstoß will Schopper die private Nutzung der Geräte angehen. Medienbildung und die sinnvolle Nutzung von Endgeräten im Unterricht seien dagegen in einer zunehmend digitalisierten Welt unerlässlich, so die Ministerin.

Außerhalb der Schulen braucht es aus Sicht von Schopper einen wirksameren Kinder- und Jugendschutz.

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"Von gesundheitsschädlichen Videos über Pornografie bis zu Tötungsszenen – an all diese Inhalte kommen unsere Kinder durch ein nicht ganz wahrheitsgetreues Häkchen bei der Altersangabe heran", sagte die Ministerin.

Es brauche angemessene Altersbeschränkungen und Alterskontrollen, die ihren Namen auch verdienten. "Deshalb appelliere ich an die neue Bundesregierung, sich dieses Themas mit Nachdruck anzunehmen", so Schopper.

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