Nach CDU-Wahldesaster: Kommt in Baden-Württemberg jetzt Grün-Rot?
Stuttgart - Die baden-württembergische SPD hofft nach den ersten Prognosen zur Landtagswahl noch auf die rechnerische Möglichkeit, mit den Grünen eine Zweierkoalition bilden zu können.
Nach den ersten Zahlen fehlten nur zwei Sitze für Grün-Rot, sagte SPD-Generalsekretär Sascha Binder (37) am Sonntag im SWR.
Er betonte, mit den Grünen habe man "sehr viele Schnittmengen". Binder sagte: "Wir werden mal sehen, vielleicht brauchen wir auch keinen dritten Partner, um diese Schnittmengen für dieses Land umzusetzen."
Die Grünen haben die Landtagswahl in Baden-Württemberg nach Prognosen von ARD und ZDF mit großem Abstand gewonnen.
Die Landespartei hatte angekündigt, über mögliche Koalitionen mit "allen demokratischen" Parteien reden zu wollen.
Reicht es nicht für Grün-Rot, wäre beispielsweise eine Ampel-Koalition aus Grünen, SPD und FDP möglich.
Die Grünen könnten aber auch wieder mit der CDU koalieren.
Update: 21.17 Uhr
Grün-Rot rechnerisch möglich
Nach der Sitzverteilung der ARD von 20.53 Uhr kämen die Grünen mit 53 Sitzen und die SPD mit 19 Abgeordneten auf eine hauchdünne Mehrheit von 72 der insgesamt 143 Sitze im neuen baden-württembergischen Landtag.
Die CDU würde als amtierender Koalitionspartner 38 Sitze besetzen. Die FDP, die noch auf eine Ampelkoalition hofft, würde auf 17 und die AfD auf 16 Sitze kommen.
Nach der Hochrechnung der Forschungsgruppe Wahlen/ZDF von 21.02 Uhr reicht es dagegen nicht für Grün-Rot. Die Koalition kommt dort mit einer anderen Berechnung auf 77 Sitze, bräuchte aber laut ZDF-Hochrechnung für eine Mehrheit 78 Abgeordnete für eine absolute Mehrheit.
Titelfoto: Sebastian Gollnow/dpa