Kirchliche Trauung für non-binäre Paare? Landeskirche wagt Neuerungen
Stuttgart - Die Württembergische Landeskirche plant verschiedene Neuerungen in Bezug auf Trauungen und Taufen!

Ein Reformvorschlag des Oberkirchenrats sieht vor, das Trauen gleichgeschlechtlicher Paare in allen Gemeinden zu ermöglichen. Erweitert werden soll die Reform durch eine Einbeziehung von non-binären Partnern.
Bisher wurde zwischen einer klassischen "kirchlichen Trauung" für Mann und Frau und einem "Gottesdienst anlässlich einer Eheschließung" für gleichgeschlechtliche Paare unterschieden. Dies solle in Württemberg nun aufgehoben werden, wie der Oberkirchenrat Michael Fritsch gegenüber der Stuttgarter Zeitung erklärte.
Die sogenannte Segnung von homosexuellen Paaren wird von 147 der 1039 Kirchengemeinden in Württemberg angeboten. Der Grund für die geringe Anzahl von Regenbogengemeinden soll dabei vorrangig an umständlichen Verfahren liegen.
Laut Oberkirchenrat sollen Kirchengemeinden die gleichgeschlechtliche Trauung in ihrer Gottesdienstordnung zukünftig aktiv ausschließen müssen. Pfarrer werden jedoch auch weiterhin nicht zu Trauungen gezwungen sein, die gegen deren Überzeugungen sprechen.
Eine weitere, bereits beschlossene Neuerung betrifft die Taufe. Während bislang einer von zwei Paten evangelisch sein musste, können diese nun auch freikirchlich oder katholisch sein.
Titelfoto: Silas Stein/dpa